Lotus ist als erstes Team offiziell in die neue Saison gestartet. In Enstone enthüllten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean den E21. Die Weltöffentlichkeit durfte über Youtube dabei sein.

Es war ein leicht holpriger Start, denn aufgrund von heftigen Windböen musste die Launch-Zeremonie kurzerhand in die Halle der Fabrik des Teams verlegt werden. Dem rechtzeitigen Start der Internet-Übertragung tat dies aber keinen Abbruch. Allerdings wollten nur knapp 14.000 Zuseher den Launch, der auch im britischen TV gesendet wurde, mitverfolgen.

Angriff auf die Top-3

Die hohen Ambitionen von Teamchef Eric Boullier minderte dies nicht: "Wir wollen den Schwung von 2012 mitnehmen. Die Regeln sind stabil und die Fahrer hungrig. Die 500 Leute hier haben ein gutes Auto gebaut und wollen besser abschneiden als 2012. Wir werden kämpfen, damit wir in den Top-3 landen."

Teambesitzer Gerard Lopez unterstrich die hohen Ziele seiner Mannschaft. "Jeder wird dieses Jahr das Maximum aus dem Team holen, wir auch. Wir haben große Erwartungen und wollen uns im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Ich denke, Kimi fühlt sich wie jeder hier gut. Es gibt hier in Enstone eine spezielle Kultur, alle werden akzeptiert und jeder macht sein Ding. Und so lange dieser Respekt besteht, geht es allen gut."

Optisch kaum Änderungen

Das Auto kommt in einem ähnlichen Erscheinungsbild daher wie 2012. Die einzige Auffälligkeit im Vergleich zum E20 - von der Lackierung einmal abgesehen - ist der Auspuff. Lotus experimentierte in der zweiten Saisonhälfte 2012 zwar immer wieder mit dem Coanda-Auspuff, zum Einsatz kam er jedoch nie. Auf diese Baustelle scheinen sich die Ingenieure rund um James Allison konzentriert zu haben. Der Auspuffauslass des E21 deutet darauf hin, dass 2013 von Beginn an mit dem Coanda-Effekt gefahren wird, die gesamte Heckpartie scheint darauf ausgerichtet. Inwiefern die gezeigte Lösung mit der letztendlichen Einsatzvariante übereinstimmt, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Auch die Höckernase ziert nach wie vor die Front des Boliden. "Wir haben die Welle in der Nase nicht weggemacht, weil das kosmetische Panel ein paar Gramm wiegt. Und das ist für ein F1-Auto nicht gut", erklärte Technikchef James Allison. Auch bei der Lackierung hat sich wenig getan: Einzig am Seitenkasten wurde der Schriftzug von Genii Capital mit Rot unterlegt, von der Airbox dürften die Namen der Fahrer - ebenfalls rot unterlegt - prangen.

"Ich kann versichern, dass wir viel gemacht haben. Aber die Regeln für 2013 sind sehr ähnlich denen für 2012. Deshalb sehen sich auch die Autos so ähnlich", sagt Allison. "Es sind neue Ideen drin und wir haben einige Konzepte weiterentwickelt. Das Team hat lange Zeit alles gegeben. Wir haben viel hinein gesteckt, es ist ein aufregendes Auto. Und beim Launch Erster zu sein, ist schön", sagte Allison.

Grosjean unter Beobachtung

Eine kleine Rüge bekam Grosjean ab, zu dem Boullier meinte: "Romain soll nicht so fahren wie 2012. Wir glauben an sein Potenzial, er ist ein starker Qualifyer und kann gute Rennen fahren. Er hat in jeder Meisterschaft gewonnen, wieso nicht auch in der Formel 1? Es fährt für das Team und wir wollen dieses Jahr in die Top-3, weshalb beide Fahrer gute Arbeit leisten müssen. Auch Romain muss dafür gute Punkte abliefern."

Der Franzose entgegnete: "Wir werden sehen, ob es zum ersten Sieg reicht. Jeder will mehr, das werden wir versuchen." Eine Steigerung erhofft sich auch Kimi Räikkönen: "Wir sind natürlich optimistisch. Es wird nicht einfach, die Leistung aus dem Vorjahr zu steigern. Ich hoffe aber, wir schaffen das."