Die Startampel für die Boliden der neuen Saison ist auf grün und Lotus ist von der Pole Position losgefahren. Am Montagabend um 20:15 Uhr präsentierte das Team den neuen Dienstwagen von Kimi Räikkönen und Romain Grosjean in der Teambasis in Enstone und alle Fans konnten das Spektakel live über den Youtube-Channel von Lotus mitverfolgen. Der Bolide hört wenig überraschend auf den Namen E21, wobei das E für den Standort der Teamfabrik in Enstone steht und die 21 die Anzahl der bisher dort produzierten Boliden darstellt.

Das Vorgängermodell konnte in der angelaufenen Saison einen Sieg und neun Podestplätze einfahren und die Mannschaft beendete das Jahr mit 303 Punkten auf dem vierten Gesamtrang. Ähnliches erhofft sich Teamchef Eric Boullier auch vom neuen Renner. "Ich wäre glücklich, wenn wir ähnlich konkurrenzfähig wären wie zu Beginn der vergangenen Saison", erklärte der Franzose.

Während die Fahrerpaarung Räikkönen und Grosjean 2012 mit großen Fragezeichen versehen war, setzt Lotus nun auf Konstanz und eine Leistungssteigerung. "Beide Fahrer sind fit und werden hoffentlich ein noch besseres Ergebnis holen als vor 12 Monaten", legte Boullier die Messlatte hoch. Einen Einbruch, wie ihn das Team im Sommer 2012 erlebte, soll es mit dem E21 nicht mehr geben, denn die Mannschaft hat aus ihren Fehlern gelernt. Das hätte laut dem Teamchef spätestens der Performancegewinn zum Ende der Saison gezeigt.

Sowohl für das Team als auch für die Fahrer geht es nach dem ersten Schritt - dem Sieg in Abu Dhabi - nun natürlich darum, diese Leistung zu bestätigen. Teambesitzer Gerard Lopez macht sich in diesem Fall zumindest um eine Personalie keine Sorgen. "Kimi hat sehr vielen Leuten gezeigt, dass er sein Comeback gut hingekriegt hat. Er gibt alles und bringt seine maximale Leistung, aber ich denke, da kommt noch etwas", zeigte sich Lopez fest vom Gesamtdritten des Vorjahres überzeugt.

Während Weltmeister Räikkönen das Gefühl des obersten Treppchens kennt, setzt Grosjean alle Hoffnungen in den E21. Den ersten 'Sieg' über seinen Teamkollegen hat der 26-Jährige zumindest schon eingefahren, denn er wird die Testfahrten mit dem neuen Boliden in Jerez beginnen. Seinen ersten Erfolg auf der Strecke will der Crash-Pilot der ersten Runde aber nicht überstürzen. "Ich denke nicht, dass es mein Ziel sein kann, um alles auf der Welt zu gewinnen. Denn mein Traum ist es, eines Tages Weltmeister zu werden." Natürlich ist dem WM-Achten von 2012 bewusst, dass der Titel auch Siege bedarf, doch es gelte auch, das Ziel nicht erneut durch Übermut zu verfehlen.