Das Stallduell Fernando Alonso gegen den Rookie Lewis Hamilton anno 2007 gilt als eine der spektakulärsten Teamrivalitäten aller Zeiten. Alonso wollte als frischgebackener zweifacher Weltmeister bei McLaren seine Titelserie fortsetzen, doch der aufmüpfige Hamilton kam ihm dazwischen. Beide Fahrer beschwerten sich, dass der jeweils andere vom Team bevorzugt würde und die Ereignisse liefen in Ungarn auf ihren Höhepunkt hinaus, als Alonso Hamilton in der Box im Qualifying so blockierte, dass der Engländer keine Runde mehr fahren konnte.

Die Rivalität kostete nicht nur McLaren trotz eines über weite Strecken überlegenen Fahrzeugs den Titel, sondern brachte auch Fernando Alonso dazu, das Team nach nur einem Jahr wieder zu verlassen. Etwas mehr als fünf Jahre später sieht die Welt zwischen Alonso und Hamilton aber wieder besser aus: "Da lief viel Zeug zwischen uns ab im Jahre 2007 und ich habe in der Hitze des Gefechts einige Menge Dinge gesagt", erinnert sich Lewis Hamilton gegenüber britischen Medien zurück und bestätigt: "Wir reden jetzt viel mehr miteinander."

2007 ging es bei McLaren drunter und drüber, Foto: Sutton
2007 ging es bei McLaren drunter und drüber, Foto: Sutton

Alonso sagte vor Kurzem, dass der Weltmeister von 2008 immer noch sein stärkster Rivale sei: "Es ist schön für mich, wenn Fernando positiv über mich redet", freut sich Hamilton. "Ich habe ihn immer hoch angesehen. Es ist eine Freude, zu sehen, wie wir beide Fortschritte machen und wachsen, während wir großen Respekt voreinander haben." Alonso habe über die letzten Jahre phänomenale Arbeit geleistet, streut er Rosen nach Oviedo aus und schickt gleichzeitig eine Message nach Stuttgart: "Ein Auto zu haben, mit dem ich gegen ihn fahren kann, wäre sicher spannend."

Jeder Wechsel birgt Risiko

"Bisher bin ich hier angekommen und habe mir eine ganze Reihe Fragen angehört", sagt er bezüglich seiner bisherigen Erlebnisse bei Mercedes. "Die Veränderungen, die ich vornehmen konnte, waren in meinem Cockpit. Wir haben den Schwerpunkt verändert und ein bisschen Gewicht eingespart. Und es gibt ein neues Lenkrad, an dem wir über das Jahr hinweg für die kommende Saison arbeiten werden." Er sei sich bewusst, dass jeder Wechsel ein Risiko mit sich bringe. "Ich hätte auch bei McLaren bleiben und einfach weiter Rennen gewinnen können. Aber selbst McLaren hatte schwierige Jahre."

So hatte er zum Beispiel in der Saison 2009 nach seinem WM-Titel ein zu Beginn hoffnungsloses Auto, das erst durch eine B-Version Monate später siegfähig wurde. Schwierig war die Saison 2007 ebenfalls, aber aus anderen Gründen, wie sich der 28-jährige zurückerinnert: "Ich war damals dankbar, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, aber habe mir gedacht: 'Gebt mir dieselbe Behandlung und ihr werdet sehen, was passiert.' Ich sage nicht, dass ich bevorzugt werden will. Ich will dieselben Möglichkeiten haben, um zu zeigen, was ich kann." An seinem Standpunkt von damals hält er also fest.