Das Fahrerfeld für die kommende Saison nimmt weiter Gestalt an: Marussia verpflichtet erwartungsgemäß Max Chilton für 2013, wie das Team am Dienstag offiziell bestätigte. Es war ein offenes Geheimnis, nachdem Charles Pic zur kommenden Saison zu Caterham wechselt und das Cockpit neben Timo Glock frei wurde. Chilton war bereits als Reservefahrer für Marussia tätig und erhielt beim Training zum Abu Dhabi Grand Prix seinen ersten Freitagseinsatz. "Ich hatte das große Glück, schon sechs Rennwochenenden mit dem Team verbracht zu haben", sagte der Brite. "Statt also von Null zu beginnen, bin ich schon beim Speed und kenne die Leute, die Kultur, die Systeme und natürlich das 2012er Paket."

Chilton, der in der vergangenen Saison auch in der GP2 an den Start ging, durfte beim Young Driver Test in Silverstone weitere F1-Luft schnuppern. 2013 geht er in seine erste volle Formel-1-Saison. "Die Vorsaison-Tests sind nur noch ein paar Wochen entfernt, deshalb liegt mein Fokus darauf, mich physisch vorzubereiten und so viel Zeit wie möglich mit dem Technik-Team zu verbringen, um dabei zu helfen, das nächstjährige Auto zu entwickeln", so Chilton. Bereits am Montag hatte Team-Mitbesitzer Nikolai Fomenko verkündet, dass Chilton in der kommenden Saison für Marussia fährt, nun also das offizielle Statement der Truppe.

Angeblich 11,5 Millionen Euro Mitgift

Teamchef John Booth traut dem F1-Rookie eine Menge zu, nachdem er in diesem Jahr unter Beobachtung stand. "Wir fühlten uns schon im September zuversichtlich, als wir ihm die Rolle des Ersatzfahrers gaben", sagte Booth. "Seit diesem Zeitpunkt hat er sich in allen Bereichen sehr schnell verbessert." Chilton, der einige Sponsorengelder mit ins Team bringt, habe sich schnell bei Marussia eingelebt. Der GP2-Pilot ist der Sohn von Grahame Chilton, dem Vorsitzenden der Aon-Company - von 11,5 Millionen Euro Sponsorengeldern ist die Rede

Chilton schloss die vergangene GP2-Saison als Gesamtvierter ab, in der Nachwuchsserie stieg er für das Marussia Carlin Team ins Auto. Am Ende des Jahres fuhr er zweimal auf die Pole und sicherte sich zudem zwei Rennsiege. "Max hat sich schnell ins Team eingefügt, auch dank des Umstandes, dass er ein fröhlicher und umgänglicher Mensch ist, mit dem wir gern unsere Zeit verbracht haben", lobte Booth den neuen Mann. Der 21-Jährige rechnet sich für 2013 gute Chancen aus, in der Formel 1 mithalten zu können: "Meine Poles und Siege in der GP2 und meine Leistungen beim Young Driver Test sowie dem 1. Training in Abu Dhabi machen mich zuversichtlich, dass ich auf dem höchsten Level des Motorsports konkurrieren kann."