Da es in Austin mit Jean-Eric Vergne und Mark Webber nur zwei Ausfälle gab, waren HRTs Möglichkeiten in Sachen Resultat in Texas stark limitiert. Pedro de la Rosa beendete den Grand Prix der USA als 21., eine Position vor Teamkollege Narain Karthikeyan auf dem letzten Platz. Trotzdem wollte der Spanier schlussendlich nicht unzufrieden sein - und das, obwohl sich ihm im Rennverlauf die ein oder andere ungewöhnliche Hürde in den Weg stellte. "Insgesamt war es ein positives Rennen - das Auto hat eine gute Leistung gezeigt und die Reifen verhielten sich besser als wir es nach dem ersten Trainingstag hätten erwarten können", so der Routinier.

De la Rosa erklärte: "Der Start war gut und ich konnte auf dem ersten Reifensatz angreifen. Vielleicht habe ich es dabei sogar ein bisschen übertrieben, denn irgendwann fingen die Pneus vorne das Körnen an." Nachdem man zur Rennmitte aber auf die harte Mischung gewechselt habe, sei alles wieder im Lot gewesen. Dann wartete der HRT-Bolide jedoch mit einer unschönen Überraschung für De la Rosa auf. "Fünf Runden vor dem Ziel brach mein Karbonsitz und ich hatte Angst, dass ich vielleicht aufgeben müsste - ich habe es aber geschafft, meinen Fahrtstil an die neue Sitzposition anzupassen." Letztendlich habe er es so ins Ziel geschafft.

Mit beiden Autos durchgekommen

Am Samstag rollte Karthikeyan noch aus - am Sonntag sah er die Zielflagge, Foto: Sutton
Am Samstag rollte Karthikeyan noch aus - am Sonntag sah er die Zielflagge, Foto: Sutton

Nicht uninteressant ist der Vorfall insofern, da bereits seit längerer Zeit Gerüchte um die finanziell stark angeschlagene Situation des Rennstalls die Runde machen, die auch zu Engpässen bei der Nachlieferung neuer Teile und somit veraltetem und überlastetem Material führen soll. Zuletzt bracht bei Teamkollege Karthikeyan in Abu Dhabi die Lenkung, was zu einem haarsträubenden Unfall mit Nico Rosberg führte und erstmals Sicherheitsbedenken in Bezug auf die Spanier auf den Plan rief. Immerhin für den Inder lief es in Austin aber besser - vom ganzen Umfeld der jüngsten Neuerwerbung des F1-Rennkalenders war er begeistert.

"Die Atmosphäre hier war einfach fantastisch. Alles in allem war es ein gutes Rennen", so der 35-Jährige. Mit den Temperaturen, die einem besonders zum Auftakt am Freitag noch Probleme mit den Reifen bereitet hätten, habe am Sonntag alles gut funktioniert. "Da gab es während des Rennens keine Probleme - unser Hauptziel war ohnehin, das Rennen zu beenden." Dieses Vorhaben habe man ohne größere Schwierigkeiten realisieren können. "Auch hatten wir dabei auf beiden Reifenmischungen eine gute Pace. Jetzt freuen wir uns dementsprechend auf das Rennen in Brasilien, wo wir erneut einen guten Job machen wollen, um die Saison gebührend zu beenden."

Teamchef Luis Pérez-Sala lobte nach dem Auftritt in Austin: "Zuerst einmal möchte ich jedem Teammitglied für die herausragende Professionalität und Einstellung danken, mit der wir hier bei diesem Grand Prix zu Werke gegangen sind. Es war nicht einfach, aber alle habe grandiose Arbeit abgeliefert und ich bin auf dieses Team und seine Mitarbeiter sehr stolz." Nach ein paar Rennen in Folge, in denen man Probleme gehabt habe, beide Autos ins Ziel zu bringen, sei es gut, nun wieder einmal eine Doppelankunft feiern zu können. "Das ist auch für die Moral aller hier im Team wichtig und nun können wir frohen Mutes und erhobenen Hauptes zum letzten Rennen der Saison reisen", freute sich der Spanier.