Max Chilton drängt auf einen Stammplatz in der Formel 1 - lieber früher als später. Bereits im ersten Freien Training in Abu Dhabi erhält der Brite daher eine Bewährungschance bei Marussia. Das Team lässt seinen jungen Reservefahrer am Vormittag anstelle von Charles Pic ran. Für Chilton ein weiterer Schritt in Richtung Vollbeschäftigung 2013. Mit dem Team stehe er in Verhandlungen, gab der 21-Jährige bekannt. "Wir reden natürlich mit ihnen - auch über ein Einsatzcockpit. Ich bin Rennfahrer und ich will Rennen fahren", so Chilton am Vortag seines Trainingseinsatzes.

Etwas Konkretes gäbe es mit Blick auf 2013 aber noch nicht zu vermelden, was weniger an ihm als an den Teams läge, die noch Plätze zu vergeben hätten. "Alle warten noch auf andere Fahrer, um zu sehen, was die so machen. Ich hätte aber sehr gerne eine Chance und hoffe, dass diese schon bald kommt", meinte Chilton. Dass er sich in erster Linie einmal mit Marussia befasse, sei aber auch klar: "Unser Augenmerk liegt momentan natürlich vor allem auf diesem einen Platz und ich hoffe, dass es funktioniert. Unterschrieben ist aber noch nichts." Da sich so schnell wohl auch nichts entscheiden werde, sei er durchaus auch dazu bereit, parallel die Augen nach Alternativen offen zu halten. "Hauptsache ich bekomme erst einmal einen Platz und kann mich dann von da an nach oben arbeiten."

Eine Session nicht aussagekräftig

Dass seine Leistungen am Freitag in Abu Dhabi besondere Auswirkungen auf seine Zukunft hätten, glaubte der Brite derweil nicht. "Ich will natürlich den bestmöglichen Job erledigen, aber für ein F1-Team wäre es ja schon ein bisschen lächerlich, die Beurteilung, ob man mit jemandem weiterhin zusammenarbeiten will, nur an einer einzigen Session festzumachen." Ohnehin werde es nicht um das Hinlegen schneller Rundenzeiten gehen, sondern darum, das Programm des Teams positiv zu absolvieren. "Ich würde gerne mit dem Gefühl aus dem Auto steigen, dass ich gute Arbeit geleistet habe und das Team mit mir zufrieden ist."

"So lange ich und das Team zufrieden sind, ist das alles, was zählt", meinte Chilton. Der Druck auf Stallkollege Pic, der währenddessen an der Boxenmauer seinem Auto beim Fahren wird zusehen müssen, wächst somit natürlich. Je länger das Team zögert, desto dünner wird auch die Luft für den Franzosen. Dieser erklärte derweil: "Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht. Es gibt noch drei Rennen, also werde ich versuchen, mich erst einmal auf die zu konzentrieren." Auch er spreche mit dem Team, habe aber noch nichts fixiert. "Wir müssen noch abwarten", meinte der Marussia-Pilot