Dass die Offiziellen bei Ferrari mit Fernando Alonso mehr als nur zufrieden sind, ist nichts Neues. Doch immer wieder stellt es der Spanier aufs Neue unter Beweis, dass er jeden Cent seines üppigen Gehalts wert ist: In Indien fuhr er auf den zweiten Platz und holte damit wieder einmal mehr aus dem Auto, als vom Grundspeed her drin gewesen wäre. "Was für ein Rennen von Fernando - einfach unglaublich", entfuhr es Stefano Domenicali."Gestern hat er angekündigt, er würde das Rennen wie ein 60-Runden-Qualifying angehen und er hielt sein Wort."

Der Ferrari-Teamchef ließ sich in seiner Lobeshymne nicht mehr stoppen. "Von Anfang bis Ende war er auf Attacke gepolt und ist der Einzige aus den Top-10 des Qualifyings, der Plätze gut gemacht hat. Dieser zweite Platz geht voll auf sein Talent, seine aggressive Herangehensweise und die Tatsache, dass er nie aufgibt." Die knappe Niederlage gegen Vettel wird bei den Roten wie ein Sieg gefeiert. "Das ist ein großartiges Resultat, wenn man sich unsere Startposition anschaut", sagte der technische Direktor von Ferrari, Pat Fry.

Direkt in den ersten Runden ließ Fernando Alonso beide McLaren stehen, Foto: Sutton
Direkt in den ersten Runden ließ Fernando Alonso beide McLaren stehen, Foto: Sutton

"Fernando hat wieder einmal eine großartige Performance gezeigt in einer Saison, die für ihn einfach unglaublich ist", so der frühere Chefingenieur von McLaren weiter. "Vom fünften Startplatz Zweiter zu werden, in einem Rennen, in dem Überholmanöver ein seltenes Spektakel sind, ist einfach fantastisch. Er hat das Beste aus den ersten Runden gemacht, war in der Lage, die beiden McLaren hinter sich zu lassen und sich dann auf die Jagd nach den Red Bulls zu begeben, von denen er einen bekommen hat."

Fehlkalkulation bei Massas Spritmenge

"Wir haben das Optimum aus unserem guten Topspeed und unserer Getriebeübersetzung geholt", freute sich Fry über den langen siebten Gang bei Alonso. Zunächst plante Ferrari mit einer Zwei-Stopp-Strategie, stellte dann aber schnell auf einen Stopp um. Stefano Domenicali betonte, dass man Red Bull klar gemacht habe, dass sie sich nicht ausruhen könnten. "Fernando und Ferrari werden die Zügel nicht einen Zentimeter lockerer lassen, und das bis zum Ende dieser langen Saison", kündigte er an.

Und Felipe Massa? "Er ist ein gutes Rennen gefahren und hat im ersten Stint attackiert, musste dann aber leider in die Defensive gehen, weil es ein paar Probleme beim Spritmanagement gab. Wie dem auch sei, der sechste Platz ist im Hinblick auf die Konstrukteurswertung wertvoll." Fry gab unterdessen die Agenda für die letzten drei Rennen vor. "Wir müssen die Qualifying-Performance unseres Autos weiter verbessern. Wenn wir unsere Fahrer weiter vorne in der Startaufstellung platzieren, dann können wir Red Bull unter Druck setzen. Momentan fliegt Vettel vom Start weg zu leicht davon."