Sergio Perez fuhr beim zweiten Training zum Großen Preis von Indien mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Wegen eines grippalen Infekts des Mexikaners verfügte die Teamleitung, dass Ersatzpilot Esteban Gutierrez im ersten Training im Cockpit des Sauber-Boliden sitzt. Eine Maßnahme, die der 22-jährige Shooting-Star nicht nachvollziehen konnte.

"Es ist offensichtlich, dass ich nicht bei 100 Prozent bin, aber ich habe keinen Grund gesehen, im ersten Training nicht zu fahren. Ich verstehe die Entscheidung des Teams nicht, aber ich akzeptiere sie", sagte Perez und fügte mit ironischem Unterton hinzu: "Es freut mich, dass sie so besorgt um mich sind."

Auch das Urteil der Ärzte, die von einem Einsatz am Freitagmorgen abgeraten hatten, überzeugte den Mexikaner nicht. "Die Ärzte sind bei solchen Dingen immer sehr zurückhaltend", meinte der zukünftige McLaren-Pilot. "Aber ich habe mich heute viel besser gefühlt und wäre bereit gewesen." Deshalb konnte er sich für seinen Landsmann, der sein offiziellen Auftritt in einem Formel-1-Auto hatte, auch nicht wirklich freuen.

"Esteban hat heue einen guten Job gemacht", sagte er. "Ich hätte aber lieber selbst im Auto gesessen und ein paar Runden gedreht. So haben wir eine Session verloren. Das war nicht einfach für mich." Die Aufgabe, bis zum Rennen das richtige Setup zu finden, gestalte sich dadurch ungleich schwerer. "Es wird nun sehr schwierig, die richtige Balance zu finden und das Auto bis zum Rennen perfekt abzustimmen", erklärte Perez.

Dass er im 2. Training dennoch die zwölftbeste Zeit fuhr, wertete Perez deshalb als Erfolg. "Zu Beginn war das Auto schlecht ausbalanciert und ich hatte Probleme mit den Bremsen. Es war sehr kompliziert, eine komplette Runde hinzubekommen", berichtete der Sauber-Fahrer. "Aber am Ende ist das Auto richtig gut gelaufen."