Sebastian Vettel löste in Südkorea Fernando Alonso an der Spitze der Weltmeisterschaft ab und hat nun vier Rennen vor dem Ende der Saison die besten Karten, zum dritten Mal in Folge den Titel zu gewinnen. Bei Ferrari zeigte man sich angesichts dieses Umstands jedoch nicht enttäuscht, da Alonso als Dritter ebenfalls den Sprung auf das Podium schaffte und wichtige Zähler sammelte.

"Dieses Ergebnis ist eine großartige Leistung des Teams und jeder, der denkt, dass wir aufgrund des Verlusts der Führung in der Fahrerweltmeisterschaft entmutigt sind, begeht einen großen Fehler", stellte Teamchef Stefano Domenicali klar. "Wir wussten, dass es von jedem Standpunkt aus ein schwieriges Wochenende werden würde und waren in der Lage, gut zu arbeiten und das Meiste aus unserem Paket herauszuholen, ohne auch nur den kleinsten Fehler zu machen."

Alonso erhielt von seinem Teamchef viel Lob, da er zu Rennbeginn sowohl angriffslustig als auch umsichtig fuhr. Hinter dem Spanier kam Felipe Massa als Vierter ins Ziel, der sich nach seinem zweiten Rang in Suzuka erneut gut in Szene setzen konnte und wohl kurz vor einer Vertragsverlängerung steht. Angesprochen auf die Zukunft des Brasilianer meinte Domenicali nur: "Warten wir ab..."

Mit drei Siegen in Serie untermauerte Vettel Red Bulls Vormachtstellung in der zweiten Saisonhälfte, von der sich Domenicali jedoch nicht einschüchtern ließ. "Red Bull mag in den Augen aller unschlagbar sein, aber das Gleiche hat man in Singapur auch über McLaren gesagt", gab er zu Bedenken. "Die Dinge ändern sich in diesem Jahr schnell, aber es ist klar, dass wir in puncto Performance einen Schritt nach vorne machen müssen, um mit Red Bull mitzuhalten."

Technikdirektor Pat Fry zog ein zwiespältiges Fazit über das Rennwochenende in Yeongam, da man einerseits fehlerfrei gearbeitet habe, andererseits das jedoch nicht gut genug war. Es gelte daher, eine Performance-Steigerung herbeizuführen, die vor allem im Qualifying notwendig sei. "Wenn man weiter vorne startet, hat man bessere Chancen, andere Autos unter Druck zu setzen", führte er aus. Grund zur Freude gab es für Ferrari dennoch, denn immerhin gelang es den Italienern, den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Wertung von McLaren zu übernehmen. "Die Hierarchie unter den Teams ändert sich ständig und es gibt keinen Grund, warum das nicht erneut passieren sollte", zeigte sich Fry für das Saisonfinale optimistisch.