Dass er ein gut informierter Paddock-Insider ist, bewies Eddie Jordan, als er den Wechsel von Lewis Hamilton als Nachfolger von Michael Schumacher bei Mercedes lange vor seinem Zustandekommen voraussagte. Deshalb sollte den Worten des früheren Formel-1-Teamchefs ein gewisses Maß an Beachtung geschenkt werden, insbesondere, wenn es sich um das immer mehr Fahrt aufnehmende Fahrerkarussell handelt.

Auch beim Korea Grand Prix gefiel sich der irische Lebemann wieder in der Rolle des Orakels. Heikki Kovalainen werde Caterham nach drei Jahren verlassen, prophezeite Jordan. Die Gestik, die der 30-jährige Finne am Rennwochenende in Yeongam zu Schau stellte, sei ein deutlicher Indikator dafür. "Seine Körpersprache zeigt, dass er weg will", meinte der TV-Experte der BBC. "Er will den nächsten Schritt machen und seine Karriere in einem besseren Team beenden."

Sonderlich falsch scheint Jordan damit nicht zu liegen. Ein Anhaltspunkt für fehlende Motivation könnte sein, dass er sich beim Qualifying zum Korea Grand Prix hinter Teamkollege Vitaly Petrov einreihte. Ein überzeugendes Treuebekenntnis zu seinem Team war von Kovalainen ebenfalls nicht zu bekommen. "Ich werde älter, wenn ich Erfolg haben und Rennen gewinnen will, muss ich mir meine Optionen anschauen", sagte der Caterham-Fahrer. "Im Moment habe ich noch keinen Deal für 2013. Wir verhandeln."

Doch damit hatten sich die Voraussagen Jordans noch nicht erschöpft. Force India werde im kommenden Jahr mit einem anderen Fahrer-Duo an den Start gehen, verriet der 64-Jährige. "Einer der beiden Fahrer wird das Team verlassen", offenbarte Jordan. Ob es sich dabei um Nico Hülkenberg oder Paul di Resta handelt, wollte er allerdings nicht verraten. Brauch er auch nicht. Die Spatzen pfeifen schon seit Längerem von den Dächern, dass Hülkenberg Sergio Perez bei Sauber beerben soll.

Force India scheint allerdings daran interessiert, nicht nur den 25-jährigen Deutschen, sondern auch di Resta zu halten. Wir haben unsere Option für beide Fahrer gezogen", stellte der stellvertretende Teamchef Bob Fernley klar. "Sollte es Veränderungen geben, werden wir uns damit befassen." Kandidaten für einen Sitz bei Force India gibt es viele. Nach Angaben der schweizerischen Tageszeitung Blick gilt der frühere Force-India-Pilot Adrian Sutil dank seiner Sponsorenverträge mit Medion und Capri-Sun als Favorit.