Ein potenzieller Geldsegen mit fadem Beigeschmack. McLaren hat sich vor Gericht die Erlaubnis erstritten, im Zuge des Spygate-Skandals von 2007 keine Körperschaftssteuer zahlen zu müssen. Damals wurde das britische Team mit der Rekordstrafe in Höhe von 100 Millionen Dollar belegt. Die eigentliche Strafe betrug jedoch rund 40 Millionen Euro, der Rest der Strafe fügte sich aus der Streichung der Preisgelder zusammen, McLaren wurde aus der WM-Wertung genommen. Wenn McLaren die Strafe steuerlich absetzt, spart das Unternehmen etwa zwölf Millionen Euro ein.

Hintergrund dieser Steuergeschichte: McLaren konnte aufzeigen, dass die zu zahlende Strafe direkt in Verbindung mit dem Wirtschaftsunternehmen McLaren stehe und deshalb die Steuer abgeführt werden könne. Das britische Finanzamt (HMRC) hatte hingegen argumentiert, dass die Bestrafung nicht Teil des Motorsport-Programms von McLaren sei und deshalb steuerlich nicht geltend gemacht werden könne. HMRC-Jurist Akash Nawbatt sagte: "Die Strafe ergab sich aus McLarens Eingriff in Ferraris Gedankengut. Dieser Eingriff war nicht Teil von McLarens Gewerbe oder Teil der Auslagen."

Laut einem Gerichtsbericht sowie einem Artikel der Autosport betrug der Umsatz von McLaren im Jahr 2007 rund 157 Millionen Euro, der Verlust betrug jedoch etwa 43 Millionen Euro - das Minus ergab sich vor allem aus der Spygate-Strafe. Zum Vergleich: 2008 erwirtschaftete McLaren einen Profit in Höhe von knapp 6 Millionen Euro, im Folgejahr erhöhte sich das Plus sogar auf 61 Millionen Euro. Das britische Finanzamt hat das Recht, gegen das Gesuch von McLaren Berufung einzulegen.