Nach seinem Sieg in Japan geht es für Sebastian Vettel Schlag auf Schlag, denn nur eine Woche später steht in Yeongam mit dem Großen Preis von Südkorea bereits das nächste Rennen in Fernost auf dem Programm. Der Red-Bull-Pilot kehrt mit guten Erinnerungen auf den Korea International Circuit zurück, gewann er hier doch im Vorjahr.

Vettel gewann im Vorjahr in Südkorea, Foto: Pirelli
Vettel gewann im Vorjahr in Südkorea, Foto: Pirelli

"Im Prinzip besteht die Strecke aus zwei Teilen: eine permanente Rennstrecke sowie das Ende, das mehr an einen Straßenkurs erinnert, auch wenn wir nicht in der Stadt sind", strich Vettel die Eigenschaften des von Hermann Tilke gestalteten Kurses hervor. "Die Strecke ist anspruchsvoll und der letzte Abschnitt sehr eng."

Mark Webber schaffte in Suzuka als Neunter nach zwei Rennen Pause wieder den Sprung in die Punkte, war angesichts seiner Startkollision mit Romain Grosjean aber alles andere als zufrieden. In Südkorea möchte der Australier, der das Streckenlayout mit Budapest vergleicht, nun wieder für positive Schlagzeilen sorgen. "Ich hatte im letzten Jahr hier einen guten Kampf mit Lewis Hamilton, den ich genossen habe", blickte er zurück, warnte aber zugleich vor den äußeren Bedingungen. "Es kann hier etwas kühl sein, wir müssen also sehen, was das für uns hinsichtlich der Reifen bedeutet."

Über eine Saison gleicht sich alles aus

Durch seinen Sieg in Japan und Fernando Alonsos Ausfall rückte Vettel dem Spanier in der Weltmeisterschaft bis auf vier Zähler nahe und könnte mit einem Triumph in Südkorea die Spitze übernehmen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner warnte jedoch davor, dass Alonsos Pech der letzten Rennen - der Spanier schied zwei Mal in der ersten Kurve aus - auch das britisch-österreichische Team heimsuchen könnte, weshalb man sich keineswegs zu sicher sein dürfe, was die Situation in der Weltmeisterschaft angeht.

"Ich denke, dass Fernando ein sehr schlauer und gefährlicher Gegner ist und über eine Saison gleicht sich das Glück aus", betonte Horner. "Sebastian kam aufgrund fehlender Zuverlässigkeit zwei Mal nicht ins Ziel." Alonso schied sowohl in Spa als auch in Suzuka nach wenigen hundert Metern aus, was seinen einst komfortablen Vorsprung auf Vettel schrumpfen ließ. "Fernando war in Spa mit Romain [Grosjean] unglücklich, das Glück gleicht sich also über eine Saison von 20 Rennen aus. Es wird darauf ankommen, wie sich die beiden auf der Strecke schlagen und wie die Performance der Autos in den letzten fünf Rennen aussieht", blickte der Brite nach vorne.

Auch wenn Kimi Räikkönen als Dritter bereits einen Rückstand von 37 Punkten aufweist, wollte Horner weder die Chancen des Finnen abschreiben, noch Lewis Hamilton außer Acht lassen. "Sag niemals nie, vor allem nicht in diesem Jahr", warnte der Teamchef. "Vor der Sommerpause hatte Fernando eine deutliche Führung, aber seit Spa sind wir Zweiter. Wir waren in Monza unglücklich, hätten aber gute Punkte machen sollen", erinnerte er an Vettels Ausfall wegen der defekten Lichtmaschine. "Wir haben in Singapur und Japan gewonnen, womit wir den Abstand verringert haben. In den letzten Rennen sollten noch ein paar Strecken kommen, die den Eigenschaften unseres Pakets liegen", übte sich Horner in Optimismus.

"Wir haben gesehen, dass McLaren eine sehr starke Performance hatte, deswegen werden wir sie sicherlich nicht unterschätzen", stellte er klar. "Ich denke, Ferrari wird, wie sie bereits angekündigt haben, in den nächsten Rennen große Updates bekommen", richtete Horner seinen Blick auf den schärfsten Konkurrenten. "Wir können nur beeinflussen, was wir tun und so viel Leistung wie möglich aus unserem Paket herausholen - wir können nicht beeinflussen, was andere tun."