Romain Grosjean sorgte in Suzuka zum bereits achten Mal in diesem Jahr für einen Unfall in der Startphase. Diesmal war er mit Mark Webber kollidiert und zerstörte damit beiden Piloten das Rennen. Lotus-Teamchef Eric Boullier betonte, dass es am Franzosen liege, mit der Situation umzugehen.

"Ich habe viel mit ihm gesprochen", erklärte Boullier. "Wir haben die Abläufe geändert, haben versucht es für ihn nicht mehr so bequem zu machen, weil ich denke, dass er eine rauere Umgebung benötigt und ich habe versucht ihn zu pushen. Aber er ist der Einzige, der die Sache beheben kann, niemand anderer." Boullier strich hervor, dass Grosjean die Balance finden müsse. "Er muss herausfinden, was er benötigt um gut, relaxed und fokussiert zu sein."

Grosjean stand in dieser Saison bereits drei Mal auf dem Podium, was seinen Teamchef optimistisch stimmt, dass er ein erfolgreicher Formel-1-Pilot werden kann. "Ich denke, dass Romain das Privileg hat, talentiert zu sein und über ein Auto verfügt, mit dem er an der Spitze des Feldes stehen kann", sagte Boullier. "Wenn man sich seine Karriere ansieht, war er ein hitzköpfiger Fahrer, ehe er etwas Vertrauen gewann. Aber die Formel 1 ist nicht so geduldig wie eine Nachwuchsserie", betonte er. "Spa war ein spektakulärer Unfall und hätte dramatisch enden können - man kann das nicht akzeptieren."

Konkurrenten nutzen die Schwäche aus

Boullier verriet, dass das Team bereits seit dem Beginn der Saison versuche, den Franzosen zur Räson zu bringen. "Es geht darum zu versuchen, den Jungen selbstbewusst genug zu machen, sodass er ruhiger wird und den Rennstart kontrolliert." Lotus habe dieses Programm seit dem Startunfall in Spa, nach dem Grosjean für ein Rennen gesperrt worden war, beschleunigt, doch leider passierte in Suzuka ein weiterer Vorfall, zeigte sich Boullier enttäuscht.

Nach dem Startunfall von Spa fasste Grosjean eine Sperre aus, Foto: Sutton
Nach dem Startunfall von Spa fasste Grosjean eine Sperre aus, Foto: Sutton

Der Teamchef ist jedoch auch der Ansicht, dass Grosjeans Rivalen sich die Unsicherheiten des Franzosen zu Nutze machen möchten. "Wenn man sich den Start ansieht, wechselte er nicht die Linie. Das ist etwas, das wir beschlossen haben. Wenn man auf der rechten Seite der Strecke startet, bleibt man dort", erklärte Boullier. "In Singapur erlebte er einen ziemlich heißen Start - nicht von ihm, sondern durch andere Piloten, da sie wussten, dass er unter Druck steht."

Aufgrund dessen machte Boullier seinem Schützling in Japan klar, dass er auf seiner Linie bleiben und sich von anderen Piloten fern halten soll. "Er sah Perez neben sich und versuchte, von ihm fern zu bleiben, verspekulierte sich aber vielleicht etwas mit Webber, da beide schneller als er waren", erklärte Boullier den jüngsten Startcrash.