Die Pole Position war ohnehin außer Reichweite, aber Platz sieben war nicht das Ergebnis, das sich Fernando Alonso für das Qualifying zum Großen Preis von Japan vorgenommen hatte. Dabei hatte der Ferrari-Pilot allerdings auch Pech. In seiner letzten Runde wurde er durch den Abflug von Kimi Räikkönen und der darauffolgenden Gelbphase ausgebremst. "Bis zu Kurve 14 war es eine normale Runde, dann stand plötzlich der Lotus da, das war Pech, bis dahin war meine Runde sehr gut", berichtete der Spanier. "Ohne den Zwischenfall hätten wir auf Platz vier landen können."

An einen Angriff auf die Spitze sei auf dem Suzuka Circuit aber nicht zu denken gewesen, stellte Alonso klar. "Red Bull hat schon im gesamten Jahr eine unglaubliche Pace. Sie machen einen tollen Job. Über eine schnelle Runde gibt es nichts, was wir tun können." Den Vorteil, den er sich in den ersten 14 Rennen herausfahren konnte, sieht der WM-Leader zusehends schwinden. "Den Vorsprung haben wir durch unsere Zuverlässigkeit, die Ausfälle der Konkurrenz oder bei Rennen mit schwierigen Bedingungen ergattert", erklärte er. "Aber wenn es trocken ist, sind wir eine Sekunde zu langsam."

Dass er die WM-Wertung dennoch anführe, sei gemessen an der Konkurrenzfähigkeit seines Autos, eigentlich kaum zu glauben. "Mein Teamkollege war in 15 Rennen gerade fünfmal in Q3, es ist wirklich ein Wunder, dass wir in der Meisterschaft führen." Besonders beunruhigt ist der zweimalige Weltmeister deshalb aber nicht. "Es ist seit drei Jahren so und ich habe immer um die WM gekämpft." Zudem sei die Ausgangsposition 2012 besser als in den Vorjahren. "2010 war der Abstand zu Red Bull größer als in diesem Jahr und trotzdem lagen wir vor dem Finale in Abu Dhabi in Führung", erläuterte Alonso.

Im Kampf um die WM käme es nun darauf an, trotz der ungünstigen Ausgangslage weiter konstant zu punkten. "Auch morgen geht es wieder darum, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. P3 oder P4 wäre ein realistisches Ziel", sagte der 31-Jährige. "Auch in Singapur war unsere Performance am gesamten Wochenende nur durchschnittlich, aber wir standen auf dem Podium." Knackpunkt für ein gutes Ergebnis sei das richtige Reifenmanagement. "Die Strecke fordert beide Reifentypen sehr, deshalb muss man den Verschleiß im Auge haben", erklärte Alonso. "Genauso wichtig ist es aber zu pushen, sobald man Pace rausnimmt, wird man überholt."