Mercedes mag als Anteilseigner ausgestiegen sein und Vodafone könnte nach 2013 nicht mehr Hauptsponsor sein, doch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ist überzeugt, dass dem Traditionsrennstall eine rosige Zukunft bevorsteht. Aus seiner Sicht sind die Verbreiterung der Geschäftsfelder des Unternehmens und die Markenstärke innerhalb der Formel 1 zwei Dinge, die den Blick nach vorne ohne Sorge geschehen lassen. "Sie wird stärker", meinte er über das Potential der Marke McLaren.

Im kommenden Jahr feiert die Marke McLaren ihr 50-jähriges Jubiläum, in der Formel 1 agiert man bereits seit 1966 und in dieser Zeit konnte der Rennstall rund 25 Prozent der Rennen gewinnen und stand bei rund 50 Prozent der Grands Prix auf dem Podest. "Und wir haben Le Mans gewonnen. Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt", war Whitmarsh laut Autosport überzeugt. Spekulationen über die Zukunft trieben in den vergangenen Monaten aber auch interessante Blüten. So gab es Gerüchte darüber, dass McLaren seinen eigenen Formel-1-Motor bauen oder mit Honda zusammenarbeiten könnte, der Teamchef musste aber betonen, dass Mercedes-Benz die Treue gehalten wird.

Keine Sponsoren-Angst

"Wir werden bei Mercedes sein. Ich glaube nicht, dass wir dem je widersprochen haben." Ein anderes Fragezeichen ist derweil die Sponsorenseite, denn es ist noch offen, ob Vodafone seinen aktuellen Vertrag über das Jahr 2013 hinaus verlängern wird. Sollte das Mobilfunk-Unternehmen sein Engagement zurückfahren oder ganz aussteigen, hätte Whitmarsh aber keine Angst, dass er auf der Suche nach neuen Geldgebern Probleme bekommen könnte. Zwar ist ihm bewusst, dass die Wirtschaftswelt aktuell schwierige Zeiten durchmacht, doch er geht davon aus, dass McLaren einen guten Gegenwert liefert, was er auch dadurch bestätigt sieht, dass zahlreiche starke Unternehmen das Team unterstützen.

"Vodafone ist unser Hauptsponsor und wir hoffen und erwarten, mit ihnen weiterzumachen, aber wir hatten bisher beispiellose Beziehungen zu Sponsoren, einige sind seit 30 Jahren dabei. Wir haben zehn Sponsoren, die seit mehr als 15 Jahren bei uns sind und 15 Jahre sind im Sport-Sponsoring, von F1-Sponsoring einmal ganz abgesehen, unglaublich. Die Vielfalt ist Teil unserer Stärke, aber unser Kerngeschäft ist Formel 1. Wir müssen in der Formel 1 gewinnen. Leute haben uns kritisiert und gemeint: 'Ihr seid wegen Rons [Dennis] Vision für das MTC [McLaren Technology Centre] und anderen Dingen abgelenkt.' Aber ich denke, jetzt würden die Leute sagen, wir sind industriell und finanziell stärker, weil wir vielfältiger sind."

107

Whitmarsh rechnete vor, dass seit dem Einstieg von McLaren in die Formel 1 107 Teams wieder verschwunden sind. Dementsprechend sieht er es auch als gewisses Risiko, wenn man als reines Formel-1-Team operiert. "Wenn man nach vorne blicken und jemand innerhalb oder außerhalb des Fahrerlagers fragen würde, zwei Teams zu nennen, die in fünf Jahren noch in der Formel 1 sind, dann würden wohl 98 Prozent McLaren und Ferrari sagen. Die Formel 1 treibt uns an", erklärte der McLaren-Teamchef.