Vom Bruchpiloten zum konstanten Spitzenfahrer: Nach dem turbulenten Jahr 2011 hat Lewis Hamilton eine beachtliche Wandlung vollzogen. Obwohl er in der vergangenen Saison drei Rennen gewonnen hatte, war der McLaren-Pilot vor allem wegen seines Alles-oder-Nichts-Fahrstils heftig kritisiert worden. Hinzu kamen die Trennung von Dauerfreundin Nicole Scherzinger oder die Verpflichtung von Promi-Manager Simon Fuller, der Hamilton ab 2011 anstelle von Vater Anthony als Berater zur Seite stand.

Die vielen Nebenkriegsschauplätze machten Hamilton zu schaffen: Im McLaren-internen Duell zog der ehrgeizige Brite gegen Jenson Button klar den Kürzeren. Doch das Seuchenjahr hatte offenbar auch sein Gutes. In der ersten Saisonhälfte hinterließ der 27-Jährige einen deutlich gereifteren Eindruck. Mit Platz vier in der Fahrerwertung darf er durchaus noch von seinem zweiten WM-Titel träumen. "Ich habe die letzte Saison analysiert und versucht, das Positive mitzunehmen", sagte Hamilton. "Und dann habe ich versucht, die Dinge zu verbessern, die nicht so gut gelaufen sind."

In seinem Fall habe es sich dabei vor allem um Veränderungen in seinem privaten Umfeld gehandelt, erzählte der Champion von 2008. "Es sind nicht nur die Dinge, die auf der Strecke passieren. Es geht um das Leben, um die Zeit, die man zu Hause ist oder mit Freunden verbringt, um solche Dinge." Dass es ihm gelungen sei, seine Beziehungen auf und neben der Rennstrecke zu verbessern, habe einen großen Anteil an seiner guten Verfassung. "Ich arbeite jetzt besser mit dem Team und meinen Ingenieuren zusammen", berichtete der McLaren-Star. "Ich habe keine Probleme und trage keinen Ballast mit mir rum - im letzten Jahr hatte ich einen ganzen Sack davon. Glücklicherweise ist der im Müllcontainer gelandet."