Pastor Maldonado hatte in den bisherigen elf Saisonrennen häufig Feindkontakt, zuletzt beim Ungarn GP mit Paul di Resta, und reiste von kaum einem der Rennen ohne eine Strafe ab. Dennoch sieht sich der Venezolaner nicht als aggressiver Pilot, sondern wiegelt die Zwischenfälle als Rennunfälle ab.

Beim Europa GP in Valencia sei er beispielsweise in einer schwierigen Situation gewesen. "Wir hatten nur noch eine Runde zu fahren und ich war drei Sekunden schneller als Lewis [Hamilton]. Ich habe versucht zu überholen, er hat versucht sich zu verteidigen, und ich denke, es war ein normaler Rennkontakt", meinte er gegenüber GP Week. Maldonado und der McLaren-Pilot kollidierten, Hamilton musste seinen lädierten Boliden abstellen, während der Venezolaner als Zehnter ins Ziel kam. Nach dem Rennen wurde er jedoch mit einer 20-Sekunden-Strafe belegt, wodurch er aus den Punkterängen fiel.

Beim folgenden Rennen in Silverstone räumte er Sauber-Pilot Sergio Perez ab und wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro belegt und erhielt zudem eine Verwarnung. "In Silverstone hatte ich viel Pech, weil ich das Auto eingangs der Kurve verloren habe und leider war Perez außen in der Kurve", kommentierte er den Vorfall. Er habe jedoch auf dem Weg zu den Stewards mit dem Mexikaner über den Vorfall gesprochen und dieser habe eingesehen, dass er ihn nicht absichtlich abschoss. "Wir waren zuvor harte Konkurrenten in der GP2 und hier auch. Ich verstehe seinen Punkt, er war sauer, sein Rennen war vorbei und meins auch. Ich bin nicht für Polemik zu haben, ich bin hier, um zu fahren und zu gewinnen", stellte der Williams-Pilot klar, der bereits einen Grand-Prix-Sieg auf dem Konto hat.

Nach der Kollision mit Paul di Resta beim Ungarn GP am vergangenen Sonntag war von Maldonado ebenfalls kein Schuldbekenntnis zu vernehmen. "Ich fuhr am Limit gegen Paul di Resta, dann blockierten meine Bremsen und ich habe Grip verloren, aber ich war in der Kurve innen und deshalb gab es eine leichte Berührung", erklärte der Venezolaner.

Nicht konstant

Die zahlreichen Kollisionen waren einer der Gründe, warum der Williams-Pilot in den ersten elf Saisonrennen nur zwei Mal punkten konnte. "Ich denke, wir waren sicherlich nicht konstant. Ich habe am Anfang ein paar Fehler gemacht, wie in Australien, als ich Sechster war und in der letzten Runde das Auto wegwarf", gestand er. "Vor dieser Saison, nach dem schrecklichen letzten Jahr, hatten wir allerdings nicht erwartet, zu gewinnen. Wir waren nicht immer an der Spitze, aber wir waren in der Nähe, besonders seit Barcelona", ergänzte er und nannte das Ziel für die verbleibenden Rennen der Saison 2012. "Ich muss für den zweiten Teil der Saison einfach fokussiert bleiben und das Ziel für unser Auto im Auge behalten. Wir müssen uns nur wieder aufrappeln, alles zusammenfügen und das haben wir die letzten Rennen nicht getan. Wir müssen aus den Fehlern lernen."

Er mache dieselben Fehler wie alle anderen Fahrer, meinte Maldonado. "Ich habe ein paar Fehler gemacht, basta. Ich werde immer versuchen, mein Bestes zu geben", stellte er klar. "Manchmal hat es nicht so funktioniert, wie ich mir das erhofft hatte, aber das wichtige ist, dass wir schnell sind und das muss so bleiben."