Lewis Hamilton sorgte beim Deutschland Grand Prix am Sonntag für einiges an Aufregung an der Spitze, obwohl er eigentlich aufgrund seines Reifenschadens kurz nach Beginn eine Runde Rückstand hatte. Denn der McLaren-Pilot wollte sich zur Halbzeit frisch bereift wieder zurückrunden, wobei er sich zwar vor den zweitplatzierten Sebastian Vettel setzte, den Führenden Fernando Alonso dann aber nicht mehr hinter sich lassen konnte. Für Vettel ein Ärgernis, für Alonso ein praktisches Ereignis, dementsprechend unterschiedlich waren die Kommentare der Fahrer auch.

"Das war nicht nett von Lewis", sagte Vettel. "Wenn er schnell fahren will, dann soll er sich zurückfallen lassen und eine Lücke finden. Das war dumm, da er eine Runde hinten lag. Wenn man schnell fahren will und keine Chance auf den Rennsieg hat, dann sollte man den gesunden Menschenverstand einsetzen. Ich erwartete nicht, dass er angreift, denn ich sah den Sinn nicht und dann war ich überrascht, als wir Seite an Seite waren." Der Deutsche war überzeugt, Hamiltons Aktion war ein wichtiger Grund dafür, dass er beim zweiten Stopp hinter Jenson Button zurückfiel.

Die Position konnte Vettel dem Briten am Ende zwar wieder abjagen, dennoch hatte er mehr Mühe als gewollt. Alonso hatte das alles natürlich geholfen, wobei er sagte, dass er Hamilton ohne Schwierigkeiten vorbeigelassen hätte, wenn der McLaren-Pilot angegriffen hätte. "Ich wusste, Lewis war nahe genug, um mit DRS einen Überholversuch zu machen. Ich hatte kein Problem damit, den Platz zu lassen. Ich wusste, er war nicht im Rennen. Wir wollten nichts riskieren. Für mich war es eine gute Position, Hamilton zwischen mir und Sebastian zu haben. Dass Hamilton dort war, bedeutete, Sebastian lag 2,5 Sekunden hinter mir, als es auf den Boxenstopp zuging, also wollte ich Lewis dort halten."