Die Deadline der FIA rückt näher, bis zum 24. Juli muss eine Abstimmung zur zukünftigen Struktur der Ressourcen-Beschränkungs-Vereinbarung (RRA) erfolgt sein, sonst lässt sich eine reglementtechnische Berücksichtigung für die Saison 2013 nur noch mittels einstimmiger Übereinkunft erreichen. Einstimmigkeit dürfte nur schwer zu erreichen sein, wobei Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn am Donnerstag in Hockenheim betonte, dass es nun primär davon abhängt, welche Position die FIA einnimmt, um eine Einigung zum RRA zu erzielen.

Sie wollte nicht wissen, wie groß die Chancen sind, dass rechtzeitig eine Abstimmung erfolgt. "Es hängt davon ab, wie die FIA vorgeht und welche Position sie einnimmt. Zehn von zwölf Teams [Red Bull und Toro Rosso sind die Ausnahmen] wollen, dass die FIA uns dabei hilft und Verantwortung übernimmt, das nicht nur umzusetzen, sondern auch in ein Rahmenwerk zu bringen, das wir später kontrollieren können. Die FIA hat diese Verantwortung akzeptiert. Jetzt geht es nur darum, was die FIA tun will", erklärte Kaltenborn. Mit Bezug auf das Concorde Agreement gehen die Meinungen auseinander, was die FIA tun kann und was nicht, wobei die Teams eben in Mehrheit dafür sind, dass die FIA die Ressourcen-Beschränkung überwacht.

Singapur-Vereinbarung wäre tauglich

"Ein Großteil der Teams will das so bald wie möglich auf Chassis-Seite und dann soll das auf die Motorenseite ausgedehnt werden. Es hängt alles von der FIA ab", stellte Kaltenborn noch einmal klar. Eine direkte Verbindung zwischen Concorde Agreement und RRA sah sie nicht, denn die Vereinbarungen zu den beiden Themen sind völlig unterschiedliche. "Man hat das Concorde und die RRA. Das kommt zusammen, wenn man an der Weltmeisterschaft teilnimmt, dort ist die Verbindung. Ich glaube nicht, dass man das in einem braucht, das würde den Unterschied bewahren. Zudem glaube ich, was wir bislang in der Singapur-Vereinbarung [zum RRA] hatten, wäre ein Regelwerk, das wir ab nächstem Jahr einsetzen können."

Da sich die Teams auch dafür ausgesprochen haben, die Kosten auf Motorenseite zu reduzieren, wäre das für Kaltenborn dann der nächste Schritt. Aktuell steht die Formel 1 aus ihrer Sicht jedenfalls vor Änderungen, die viel Einfluss auf ihre Zukunft haben werden, besonders mit Blickpunkt darauf, dass Teams auf finanzierbare Weise im Sport überleben können. Dass dieser Weg ohne FIA beschritten werden könnte, wäre theoretisch möglich, Kaltenborn hielt das aber für falsch. "Aus juristischer Sicht ginge das, das würde aber eine völlig andere Struktur verlangen. Es gibt verschiedene Bereiche, die sie regulieren, also müsste man den Sport wieder komplett umbauen, wenn das gesplittet wird. Das würde es wieder komplizierter machen."