Reist die Formel 1 nach England, haben Fahrer und Teamchefs stets die Augen am Wetterradar. Nahezu jederzeit kann der Himmel über den britischen Inseln seine Schleusen öffnen und damit auf der Rennstrecke von Silverstone für ein gehöriges Chaos sorgen. Nicht nur deshalb zerbrechen sich die Piloten bereits die Köpfe über das Wetter der kommenden Tage, denn gerade wechselhafte Bedingungen machen es besonders schwer, das richtige Setup zu finden.

Aktuell sehen die Prognosemodelle am gesamten Freitag immer wieder Schauer über Südengland ziehen, die am Nachmittag ihren Höhepunkt erreichen sollen und damit das zweite Freie Training entscheidend beeinflussen könnten. Auch am Samstag sind immer wieder Regenfälle möglich, jedoch mit deutlich geringerer Intensität, als noch am Vortag. Der Sonntag sieht aus heutiger Perspektive ebenfalls verregnet aus, was ein besonders ereignisreiches Rennen zur Folge haben könnte.

Die Temperaturen werden nicht über die 20-Grad-Marke steigen und im Falle von Regen sogar deutlich darunter bleiben. Daher sind kaum Vergleichswerte mit Malaysia gegeben, wo es zwar ebenfalls fast immer regnet, wenn die Formel 1 in Sepang gastiert, aber wesentlich wärmere Bedingungen vorherrschen, was die Ingenieure in Silverstone vor einige Fragezeichen stellen könnte.

Kaum Vergleichswerte

Dessen ist sich auch Kimi Räikkönen bewusst, der um den Unterschied zwischen Europa und Südostasien Bescheid weiß. "In Malaysia sind die Temperaturen trotz Regens hoch. Wenn es in Silverstone regnet, dann rasseln die Temperaturen aber in den Keller", betonte der Finne. Die bisherige Saison hat gezeigt, dass Lotus vor allem warme Temperaturen entgegenkommen, sodass Räikkönen und Romain Grosjean Opfer des britischen Wetters werden könnten.

Besonders herausfordernd wird es, wenn sich trockene und nasse Bedingungen abwechseln und die Piloten sich daher auf kein fixes Setup festlegen können. Dieses Szenario fürchtet Fernando Alonso. "Wir hoffen auf ein glattes Qualifying, denn bei wechselnden Verhältnissen wird es nicht einfach", erklärte der WM-Führende. Um bei solchen Bedingungen erfolgreich zu sein, müssten einige Faktoren zusammenkommen. "Du brauchst ein Auto, das bei nassen Bedingungen gut zurecht kommt, darüber hinaus zählt auch Erfahrung", weiß der Spanier.

Jenson Button würde trockene Bedingungen bevorzugen, auch im Sinne der zahlreichen Fans, die wie jedes Jahr nach Silverstone pilgern werden. "Wenn es regnen sollte, werden wir aber das Beste daraus machen", meinte er. Für Sebastian Vettel ist es unklar, wie sich der RB8 unter feuchten Bedingungen verhalten wird, da man abgesehen von Malaysia in dieser Saison noch kaum Erfahrungswerte sammeln konnte - in Sepang zeigte sich Red Bull allerdings nicht von seiner besten Seite.