Im Qualifying Neunter, im Rennen Achter - für einen ehemaligen Weltmeister ist das keine zufriedenstellende Ausbeute. Jenson Button tut sich derzeit besonders schwer - seit Wochen plagen ihn mysteriöse Probleme an seinem Auto, vornehmlich geht es dabei um mangelhafte Balance und das urplötzliche Auftreten von fehlender Pace. Zwar holte der Brite am vergangenen Wochenende in Valencia auf einen Schlag doppelt so viele Punkte wie in den letzten vier Rennen - bei zuletzt nur zwei eingefahrenen Zählern sind solche Maßstäbe aber mehr als relativ, was auch der Blick auf den Gesamtstand in der Weltmeisterschaft zeigt.

Mit 49 WM-Zählern rangiert Button derzeit auf P8 der Fahrerwertung, ganze 62 Zähler hinter Spitzenreiter Fernando Alonso. Der WM-Zug scheint nicht erst seit Valencia abgefahren. Doch Button schöpft trotz des nicht reibungslosen Rennens neue Hoffnung, denn sein Set-Up habe sich immerhin schon einmal merklich verbessert. "In Bezug auf das Auto war ich an diesem Wochenende schon glücklicher", verriet der 32-Jährige und klärte auf: "Am Samstag in der Qualifikation war ich eigentlich sehr stark, das Auto fühlte sich gut an, nur der letzte Run in Q3 lief dann nicht anständig." Das Rennen am Sonntag sei dann noch schlechter verlaufen.

Hoffnungsschimmer Silverstone

Jenson Button bleibt frohen Mutes, Foto: Sutton
Jenson Button bleibt frohen Mutes, Foto: Sutton

"Es war ziemlicher Mist, denn ich hatte bereits vom Start weg ein Problem mit der Kupplung", räumte der McLaren-Fahrer ein. "Danach war das Rennen eigentlich so, dass ich sowohl 15. hätte werden können als auch auf dem Podium landen. Man weiß das einfach nie vorher und braucht für die Resultate dieses Jahr immer auch eine Portion Glück." In Sachen Strategie mache diese Unvorhersehbarkeit die Rennen aber nicht gerade einfacher. "Wer hätte schon gedacht, dass es richtig sein würde, erst nach dem Safety-Car auf neue Reifen zu wechseln, so wie es Mark Webber und Michael Schumacher gemacht haben?", meinte Button. "Es war einfach ein sehr sonderbares Rennen - eines, in dem wir uns aber an unsere verfügbaren Mittel und unsere Strategie gehalten haben."

Falsch gemacht habe man dabei gar nichts. "Nur etwas besonders Aufregendes haben wir damit natürlich auch nicht gemacht", lamentierte der Champ von 2009. Nun gelte es trotz der mageren Punkteausbeute frohen Mutes nach vorne zu blicken. "Ich nehme schon positive Aspekte von diesem Wochenende mit, da ich mit der Balance zufriedener war, denke ich, dass wir tatsächlich etwas gefunden haben", sagte Button mit Blick auf seine anhaltenden Probleme. Zusätzlichen Aufwind soll nun die Tatsache verleihen, dass der nächste Lauf im Kalender ausgerechnet sein Heimrennen in Silverstone ist. "Da haben wir eine Menge Unterstützung", freute er sich.

"Noch viel wichtiger ist aber, dass es eine Höchstgeschwindigkeitsstrecke ist, die uns besser liegen sollte, als diese Kurse mit langsamen Ecken." Könne man in Silverstone tatsächlich wieder ganz vorne mitmischen, müsse man auch noch nicht alle Titelhoffnungen aufgeben, fand der Brite. "In Ordnung - 62 Punkte hinter Fernando zu liegen... wow, das ist schon eine Menge!", musste auch Button einräumen. "Das sind mehr Punkte als ich bislang einfahren konnte. Aber man muss schon sehen, dass es noch ganze zwölf Rennen gibt. Auch wenn ich weit hinten bin, ist es immer noch möglich", machte sich der McLaren-Star Mut, räumte in Sachen WM aber auch ein: "Eigentlich denke ich daran nicht - ich denke nur daran, jetzt so schnell wie irgendwie möglich zu fahren."