Über die Punkte für Platz sieben konnte sich Paul di Resta in Valencia gar nicht so richtig freuen. Zu sehr nagte an ihm das Beispiel von Michael Schumacher und Mark Webber, die beide im Rennen weit hinter ihm lagen, ihre Strategie auf Grund der zwischenzeitlichen Safety-Car-Phase aber umstellten. Mit der modifizierten Taktik und auf neuen weichen Reifen pflügte das Duo anschließend durchs Feld, machte Platz um Platz gut und reichte schlussendlich auch Di Resta nach hinten durch, nur um sich die Plätze drei und vier zu sichern. Hätten der Schotte und sein Team sich ähnlich entschieden, wäre womöglich ein Podium drin gewesen.

"Ich denke, das Resultat spricht Bände - wir haben da eine Chance verpasst", gab Di Resta anschließend enttäuscht zu. "Wir haben uns an unseren Masterplan gehalten, als wir auch hätten anders entscheiden und die Einstoppstrategie fallen lassen können." Es sei ein Versäumnis, dass man nicht aufs Renngeschehen reagiert habe. "Ich habe Webber überholt und zwei Runden später hat er gestoppt. Das war ungefähr acht Runden nach der Safety-Car-Phase, aber wer zuletzt lacht, lacht eben am besten - und das war heute er", verriet der Force-India-Pilot gegenüber Autosport.

Muss sich an Teamvorgaben halten

"Wir hatten vor dem Rennen klarerweise die Einstoppstrategie im Kopf. Vielleicht war diese nicht bei allen von Anfang an auf dem Zettel, aber während des ersten Stints hieß es dann, dass sie so funktionierte, wie wir es wollten, also sind wir bei ihr geblieben", beschrieb der 26-Jährige die komplexen Abläufe. "Man muss sich an das halten, was die Jungs einem sagen. Ich habe da nichts falsch gemacht", erklärte Di Resta das Zusammenspiel mit dem Team, fügte aber kritisch an: "Leider ist das nun das zweite Rennen, in dem ich in einer hervorragenden Ausgangsposition bin und in dem dann Dinge, die ich nicht kontrollieren kann, den Unterschied beim Rennergebnis ausmachen."

Nun gelte es aber trotz allem, nach vorne zu schauen. In Silverstone steht in zwei Wochen das Heimrennen des Briten an. Dort wolle er gemeinsam mit dem Team erneut das starke Gesamtresultat von Valencia wiederholen. Beide Autos müssten erneut gut für viele Punkte sein, so der Schotte: "Wir haben für Silverstone noch einige kleinere Veränderungen und Updates im Gepäck - diese sollten uns etwas mehr Leistung bringen. Ich bin diesbezüglich frohen Mutes und denke, dass wir dort da weitermachen können, wo wir jetzt sind und es positiv angehen."