Am Start Zehnter, im Ziel Siebter - eigentlich sollte man meinen, das Rennergebnis des Großen Preises von Valencia würde Paul di Resta ein Lächeln entlocken. Nach der Zieldurchfahrt haderte der Brite jedoch etwas mit dem Rennausgang - zu groß waren beim achten Saisonlauf zwischenzeitlich seine Chancen, noch deutlich mehr Punkte mit nach Hause zu nehmen. Als einziger Pilot im Feld setzte der Schotte seine geplante Einstoppstrategie über die 57 Runden auf dem spanischen Hafenkurs auch in die Tat um. Die meisten seiner Konkurrenten, die zunächst mit einer ähnlichen Taktik ins Rennen gegangen waren, legten später auf Grund der zwischenzeitlichen Safety-Car-Phase noch einen Zusatzstopp ein.

"Es war schon eine ziemlich aggressive Herangehensweise von uns, es mit nur einem Stopp zu versuchen und am Ende waren wir tatsächlich die einzigen, die diese Strategie auch durchgezogen haben", so Di Resta, der auf den weichen Pneus gestartet war und auf der härteren Mischung ins Ziel fuhr. "Wenn man nur einmal an die Box kommt, will man natürlich nicht unbedingt ein Safety-Car haben - das hat mein Rennen definitiv beeinträchtigt und mich auf der Strecke einige Positionen gekostet", beklagte sich der Force-India-Pilot. Mit der Art und Weise, wie sich das Rennen dann weiterentwickelt habe, wollte er vor dem Hintergrund, dass er seinen VJM05 immerhin noch auf P7 ins Ziel bringen konnte, aber nicht zu unzufrieden sein.

Kampf in der Schlussphase

Force India mischte in Valencia ziemlich weit vorne mit, Foto: Sutton
Force India mischte in Valencia ziemlich weit vorne mit, Foto: Sutton

"Großartig ist, dass wir erneut mit beiden Autos in die Punkte gekommen sind", meinte Di Resta mit Blick auf Teamkollege Nico Hülkenberg, der am Hafen starker Fünfter wurde. "Insgesamt war unsere Pace das ganze Rennen über stark - schwierig war es allerdings, die Reifenperformance am Ende aufrecht zu erhalten. Ich musste mit dem Auto in den letzten Runden wirklich kämpfen", beschrieb der Schotte die Schlussphase, in der er sich ganz spät noch von Nico Rosberg abfangen lassen musste. "Auch vor uns gab es einige Irritationen, aber als es darauf ankam, waren wir schon da, um die Punkte einzusacken."

Force-India-Teamchef Vijay Mallya zeigte sich vom Teamergebnis und der doppelten Punkteausbeute seiner Piloten beim Europa GP begeistert. "Das war heute ein Rennen, das man wirklich genießen konnte und ich bin hocherfreut, dass unsere Autos auf den Plätzen fünf und sieben ins Ziel kamen", jubelte der Inder und fügte an: "Unser bestes Ergebnis in dieser Saison und Nicos bestes F1-Resultat!" Insgesamt habe er das Rennen als eine Achterbahnfahrt voller Drehungen und Wendungen erlebt. "Und ich finde, dass wir mit den Punkten abreisen, die wir nach unserer Leistung an diesem Wochenende auch verdienen", so Mallya.

Beide Fahrer hätten hart attackiert, sich dabei aber auch immer aus allem Ärger herausgehalten, lobte der Teamchef. "So haben sie selbst ihre Strategien auch zum Funktionieren gebracht." Di Resta habe immer kühlen Kopf bewahrt und dadurch auch die Zeit wieder gutmachen können, die er hinter dem Safety-Car verloren habe. "Nico musste hingegen den Großteil des Rennens ohne KERS bestreiten - seine Fahrt war also eine exzellente Leistung von ihm", freute sich Mallya. Der Inder meinte: "Dieses Resultat heute weist uns zwei Wochen vor dem Rennen in Silverstone genau in die richtige Richtung - in unser Heimrennen wollen wir diesen Schwung jetzt mitnehmen."