Freud und Leid lagen bei Red Bull am Samstag in Valencia ganz eng zusammen. Während Sebastian Vettel über eine überlegene Pole Position jubeln konnte, schied Mark Webber nach DRS-Problemen bereits in Q1 aus. Motorsportberater Dr. Helmut Marko zeigte sich nach dem Qualifying erleichtert, da das Team selbst nicht genau wusste, wo es stand.

"Wir waren uns am Ende auch nicht ganz sicher und haben gezittert", beschrieb der Österreicher die finalen Minuten des Qualifikationstrainings. Vettel habe bis zu seinem letzten Run keine gute Runde zustande gebracht und hatte zudem Probleme mit dem Frontflügel, doch dann kam laut Marko einmal mehr der Vettel-Faktor ins Spiel. "Wir haben auf eine Runde gesetzt und wenn es um alles oder nichts geht, liefert Sebastian die Leistung ab."

Red Bull war ob des großen Vorsprungs von knapp vier Zehntelsekunden selbst etwas überrascht, zumal sich das Team vor Q3 noch gar nicht sicher war, ob es auf einen oder zwei Runs setzen würde. "Das ist die halbe Miete und eine Wahnsinns-Beruhigung", zeigte sich Marko für das Rennen optimistisch. "Wenn die Taktik stimmt, sollte es zumindest ein Podium werden."

Sollte Vettel der Start glücken, rechnet Marko durchaus mit dem dritten Saisonsieg für das britisch-österreichische Team, zumal man nach den Fehlern in Montreal die Reifen nun besser verstehe und auch Änderungen an der Radgeometrie vorgenommen habe. Als härteste Konkurrenten hat er die beiden Lotus-Piloten Romain Grosjean und Kimi Räikkönen ausgemacht, die von Platz vier und fünf starten. "Sie haben ein hohes fahrerisches Potenzial und sind bei hohen Temperaturen reifenschonend unterwegs", so Marko, der sich von Nico Rosberg hingegen mehr erwartet hatte.

Hoffen auf Überholmöglichkeiten für Webber

Während Vettel also strahlen konnte, ging bei Mark Webber allerhand schief. Durch das Fehlen von DRS verlor der Australier bis zu anderthalb Sekunden pro Runde und darüber hinaus hatte er Probleme mit dem Bremspedal. Webber wird daher lediglich von der 19. Startposition ins Rennen gehen, was auf dem Valencia Street Circuit eine besonders schlechte Ausgangslage ist. "Wir müssen sehen, wie sich DRS auswirkt und ich hoffe für Mark auf mehr Überholmanöver als im Vorjahr", analysierte Marko die Situation.