Zu Saisonbeginn sah es fast schon nach einer erneuten Horrorsaison für Ferrari aus. In den ersten Rennen war es allein den Fahrkünsten Fernando Alonsos zu verdanken, dass die Roten den Traum vom nächsten WM-Titel nicht vorzeitig ad Acta legen mussten. Doch spätestens mit der Runderneuerung vor dem Großen Preis von Barcelona hat sich der F2012 zu einem siegfähigen Auto entwickelt. In den letzten beiden Rennen konnte auch Teamkollege Felipe Massa den Speed der Spitze mitgehen. Alonso ist von der geglückten technischen Aufholjagd der Scuderia begeistert.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit des Teams", sagte der ehrgeizige Spanier. "Wir sind nicht so in die Saison gestartet, wie wir uns das vorgestellt haben, vielleicht haben wir deshalb einen kleinen Vorteil, weil es leichter fällt, uns zu verbessern." Dass sein Auto inzwischen auf Siegniveau ist, macht Alonso vor allem daran fest, dass die Ergebnisse aus dem Windkanal endlich mit denen auf der Strecke übereinstimmen. "In den letzten vier Grand Prix hat jedes Teil so funktioniert, wie wir das nach den Tests im Windkanal erwartet haben", erklärte er. "In den vergangenen zwei Jahren war genau das unser Problem."

Die Probleme, mit denen sich der WM-Zweite derzeit herumschlagen muss, sind dagegen reinster Luxus. "Das ist schwierig zu beantworten", antwortete Alonso auf die Frage, ob er sich in Valencia auch mit dem zweiten Rang zufrieden geben würde. "In der aktuellen Situation ist ein zweiter Platz in der Meisterschaft auch sehr wertvoll." Alonso wäre aber nicht Alonso, wenn er den Großen Preis von Europa nicht mit der Zielsetzung angehen würde, das Rennen für sich zu entscheiden. "Im Moment denke ich nur an den Sieg in Valencia. In Spanien vor meinen Fans will ich unbedingt gewinnen", sagte er.