Früher drehten sich die Spekulationen darum, ob und wann Sebastian Vettel zu Ferrari wechselt. Experten wurden zu ihrer Meinung befragt, da sie sich im Gegensatz zu den Protagonisten stets gern zu den Spekulationen äußerten. Jetzt drehen sich die Spekulationen darum, ob Vettel und Fernando Alonso es in einem Team aushalten könnten. Statt Experten werden Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali und F1-Zampano Bernie Ecclestone befragt - wer könnte das auch besser erklären?

"Es wäre kein Problem, wenn beide in einem Team fahren würden. Sebastian und Fernando suchen stets neue Herausforderungen und das wäre eine neue und große Challenge", sagte Ecclestone. Domenicali fügte hinzu: "Beide sind intelligente Jungs und könnten ohne weiteres nebeneinander koexistieren." Allein das Wort "Koexistieren" beweist doch schon, dass sich hinter der Fahrerpaarung Alonso/Vettel eine Menge Zündstoff verbirgt. Welches Team würde sich freiwillig in solch eine Situation bringen?

Vor allem nach den perfekten Negativ-Beispielen aus der Vergangenheit - oder wer erinnert sich nicht an die prekäre Lage, in der sich McLaren 2007 wiederfand. Auch damals war ein gewisser Fernando Alonso involviert. Als Grund für die friedliche Koexistenz führt Domenicali die Intelligenz der beiden Piloten an. Doch wäre es von Vettel intelligent von Red Bull zu Ferrari zu wechseln - immerhin holte er mit Red Bull zwei Titel in Folge, Ferrari befindet sich seit 2008 in der Titelwarteschleife.

Umgekehrt stellt sich die Frage, ob es klug von Alonso wäre, Ferrari Vettel holen zu lassen - zu "seinem" Team, wo er die klare Nummer 1 ist. Apropos Nummer 1: Ecclestone würde es wie 1979 bei Brabham handhaben. "Ich habe Niki Lauda und Nelson Piquet gesagt, dass es ganz einfach ist. Der schnellste Fahrer ist die Nummer 1 im Team'", so Ecclestone. Für Domenicali stellt sich die Frage erst gar nicht: "Fernando ist der schnellste Fahrer im Feld." Doch so lange Alonso die Nummer 1 bei Ferrari ist, sind Spekulationen über Vettel und Alonso gemeinsam bei Ferrari völlig sinnlos.