McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh steht voll und ganz hinter seinem Piloten Jenson Button, der nur in drei der bisherigen sieben Saisonrennen Punkte holen und nicht an seinen Auftaktsieg in Australien anknüpfen konnte. "Jenson hat vor nur sieben Rennen eine eindrucksvolle Leistung gezeigt, als er den Australien GP gewonnen und dominiert hat. Sein Talent, sein Siegeshunger, seine Wettbewerbsfähigkeit haben sich in dieser kurzen Zeit nicht in Luft aufgelöst - er hat all das immer noch", war Whitmarsh überzeugt.

In einem Interview mit Sky Sports erläuterte der McLaren-Teamchef, dass Button ein schlechtes Wochenende in Kanada hatte, weil ihm aufgrund von Zuverlässigkeitsproblemen wichtige Zeit in den Freien Trainings am Freitag fehlte. "Persönlich glaube ich, dass wir ihm nicht das richtige Auto gegeben haben. Es zerstörte die Reifen - und diese Reifen sind unglaublich fragil", erklärte Whitmarsh.

"Er ist jemand, der weiß, wie man mit den Reifen umgehen muss, da er also solche Probleme mit den Hinterreifen hatte, sagt mir das, dass er eine andere Aufhängungsgeometrie und ein anderes Setup fuhr als Lewis. Wenn wir dieses Setup am Freitag in Longruns hätten testen können, dann hätten wir mehr gelernt. Das konnten wir aber nicht, wir haben es im Rennen herausgefunden und da war es zu spät", nannte er die Gründe für den enttäuschenden 16. Rang Buttons, während Hamilton gewinnen konnte.

Es sei unvermeidlich, dass seinen Schützling nun Selbstzweifel plagen. "Man ist als wettbewerbsorientierter Fahrer unweigerlich enttäuscht, wenn man nicht auf der Höhe seiner Fähigkeiten agiert hat und nicht so wettbewerbsfähig war, wie man sein wollte. Ich wäre etwas besorgt gewesen, wenn er aus dem Auto gestiegen wäre und es keinerlei Anzeichen von Enttäuschung gegeben hätte", so Whitmarsh.

"Jenson fährt schon viele Jahre, er hatte Höhen und Tiefen in seiner Karriere. Wir sprechen hier über einen der erfahrensten, gescheitesten, endspanntesten Fahrer, der sich in seiner Haut wohlfühlt", betonte Whitmarsh, der glaubt dass die Krise schon am kommenden Wochenende vorüber ist. "Ich bin zuversichtlich, dass Jenson, nachdem er mit seinen Ingenieuren gearbeitet hat, in Valencia keinen Grund dafür sieht, warum er das Rennen nicht gewinnen sollte; noch dazu auf einem Kurs, der Melbourne - ein Kurs, auf dem er nur wenige Wochen zuvor dominiert hat - wahrscheinlich mehr ähnelt als viele Strecken, auf denen wir schon waren."

Das Auto sei in jedem Fall konkurrenzfähig, man müsse es nur auf Button anpassen. "Er ist ein super-konkurrenzfähiger Fahrer und wenn man beides kombiniert, dann gibt es keinen Grund, warum er nicht gewinnen sollte." Button und Hamilton hätten viel Respekt füreinander, betonte Whitmarsh, alle Daten würden untereinander geteilt. "Das bedeutet, dass wir das, was wir auf der einen Seite der Garage gelernt haben, auf der anderen anwenden können."