Red Bull, McLaren, Lotus - die drei Teams führen die Konstrukteurs-WM an, doch alle drei Teams mussten mit jeweils einem Fahrer einen herben Rückschlag im Monaco-Qualifying hinnehmen. Während Mark Webber - wenn auch dank Strafversetzung von Michael Schumacher - die Pole Position sicherte, hatte Sebastian Vettel schon Mühe überhaupt in die Top-10 zu kommen. Schon in Q1 musste er die superweichen Reifen aufziehen, um überhaupt in die nächste Session zu gelangen.

In Q3 setzte er für einen Run auf die weichen Reifen und stellte dann seinen Boliden vorzeitig in der Box ab. "Naja, wir waren nicht so schnell, wie wir gerne sein wollten. Beim letzten Run war klar, dass die Autos vorne alle auf den superweichen Reifen waren. Es galt 1:15.2 zu schlagen und das war mit den weichen Reifen einfach nicht realistisch. Also kam ich rein und ersparte den Reifen die Runde", erklärte Vettel. Vor dem Qualifying hatte sich Red Bull entschlossen, noch einmal Änderungen am Auto vorzunehmen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellten.

"Das Auto war schlechter als erwartet. In den langsame Kurven ging es nicht, in schnellen Kurven war es okay. Aber hier sind die meisten Kurven langsam", so Vettel. Es war nicht das erste Mal, das Red Bull mit dem Setup in die falsche Richtung ging, was auch Christian Danner weiß: "Es kann durchaus passieren, dass man wie in Sebastians Fall in die falsche Richtung baut. Allerdings war es in diesem Jahr nicht das erste Mal. Jetzt müssen sie aber damit leben." Aber Vettel war nicht der Einzige, der es im Qualifying nicht auf die Reihe brachte. Wie der Red Bull-Pilot musste auch Kimi Räikkönen in Q1 auf die superweichen Reifen zurückgreifen.

Räikkönen kämpfte mit den Reifen, Foto: Sutton
Räikkönen kämpfte mit den Reifen, Foto: Sutton

Er startet einen Platz vor Vettel. "Das Auto ist nicht völlig schlecht, aber wir bekamen die Reifen nicht zum Arbeiten. Ich brachte auch die weichen Reifen nicht richtig auf Temperatur. Auf meinem letzten Run war ich ein wenig schneller, aber ich verlor im zweiten Teil der Swimmingpool-Passage leicht das Heck", erklärte er. Das Ergebnis ist für den Finnen enttäuschend, denn er hatte sich Top-5 erwartet. "Aber manchmal kriegt man es eben nicht perfekt hin", so Räikkönen. Auch Danner entging das Reifenproblem bei Lotus nicht. "Die Lotus fuhren erst in der zweiten oder dritten Runde immer ihre schnellsten Zeiten." Darüber, was bei Jenson Button schief lief, tappt McLaren noch im Dunkeln.

Der Brite fühlte sich absolut nicht wohl im MP4-27, weshalb er nur von P12 ins Rennen geht. "Die Rundenzeit spiegelt in etwa wieder, wie ich mich im Auto gefühlt habe. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, sonst hätte ich es geändert", klagte Button. Bei ihm schien ein bisschen von allem nicht zu stimmen. "Ich hatte keinen Grip und keine Pace. Das ist schon sehr seltsam", erklärte er. Dabei ist die Startposition nirgends so wichtig wie in Monaco. Das wissen auch die drei großen Verlierer des Qualifyings. "Von Platz 12 zu starten, ist hart, im Moment sehe ich noch keine positiven Anzeichen für Sonntag", gab sich Button schon fast geschlagen.

Auch Vettel tut sich mit Prognosen schwer. "Für das Rennen weiß man noch gar nichts, weil wir das ganze Wochenende noch nicht mit viel Benzin gefahren sind. Ein paar Fahrer sind heute Morgen mehr Runden gefahren, aber es ist extrem schwierig, etwas zu sagen, was das Rennen angeht", so der Deutsche. Bei einem normalen Rennen rechnet sich auch Räikkönen keine Chancen auf ein Nachvornekommen aus. "Hier ist überholen sehr schwierig. Deshalb wird es bei einem normalen Rennen schwierig, aber in Monaco kann alles passieren", übte sich der Finne in Optimismus.