"Herr Hamilton, ist ein Sieg in Monaco besser als Sex?" Lewis Hamilton: "Nein. Ich habe schon mit ein paar wunderschönen Frauen geschlafen und es braucht eine ganze Menge, um das zu toppen." Hamilton muss es wissen, schließlich stand er 2008 bereits ganz oben auf dem Treppchen im Fürstentum. In dieser Saison klappte es allerdings noch nicht mit einem Sieg - vielleicht ja beim vermeintlichen Reifen-Roulette 2012 in Monaco? "Hier kann alles passieren", meint der McLaren-Pilot. "Das Qualifying bedeutet alles, denn Überholen kann man hier nicht. Aber wir sind bestmöglich vorbereitet und ich hoffe, dass wir hier den Lohn für all die harte Arbeit ernten."

Immerhin schaffte es Hamilton, in den bisherigen fünf Rennen konstant in die Punkteränge zu fahren. Das gelang sonst nur Fernando Alonso. "Hoffen wir, dass es so weitergeht", sagt Hamilton. "Der Sieg wäre aber ein schöner Bonus. Ich kann mich eigentlich nicht beschweren, denn die Priorität liegt darauf, konstant zu punkten. Gegen konstante Ergebnisse mit besserem Ausgang hätte ich aber nichts einzuwenden." Dass Hamilton es seinem Teamkollegen Jenson Button nachmachen kann, davon ist er jedoch überzeugt: "Irgendwann werden wir gewinnen. Ich gebe Gas, aber hier muss alles zusammen kommen. Trotzdem befinden wir uns in einer großartigen Position, das Rennen zu gewinnen."

Ein wenig Glück könnte dem Weltmeister von 2008 bei diesem Vorhaben allerdings nicht schaden, denn damit war er in diesem Jahr bislang nicht gerade gesegnet. "Ich habe keinen Glücksbringer, aber vielleicht sollte ich mir mal einen besorgen, denn so viel Glück hatte ich in dieser Saison noch nicht", zieht Hamilton diese Option in Erwägung. "Dieses Jahr liegen viele Teams eng beisammen, also muss man hier in Monaco noch perfekter fahren", so Hamilton. "Im Moment haben so viele Fahrer Chancen, das Rennen zu gewinnen."

Damit sendet er indirekt ein Lob in Richtung Fahrerlager, denn er weiß, worauf es in den engen Gassen des Fürstentums ankommt: "Das hier ist eine Strecke, wo der Fahrer den Unterschied machen kann. In manchen Jahren spielte auch das Auto eine wichtige Rolle, aber es kommt vor allem auf den Fahrer an - generell gewinnen hier die besten Piloten. Man fährt mit lächerlichen Geschwindigkeiten über die Strecke, das ist unglaublich! Alles, was man im Lauf des Jahres lernt, muss man hier anwenden."

Dass Hamilton ein großer Monaco-Fan ist, dürfte kein Geheimnis sein. Gern schwärmt er von der Strecke, die gleichzeitig sein Zuhause ist. Für einen Nicht-Rennfahrer sei das alles nur schwer vorstellbar. "Wenn du versuchst, dir vorzustellen, wie es ist, in Monaco zu fahren: Verschwende nicht deine Zeit, du kannst es dir nicht vorstellen", macht Hamilton den Fans eine lange Nase. "Jeder Fahrer liebt Monaco, denn es ist der schwierigste Kurs und die größte Herausforderung - es ist die härteste Achterbahn der Welt, einfach verrückt."