Es vergeht momentan kein Tag im Kosmos der Formel 1, an dem nicht über die Reifen diskutiert wird. Von Lotterie, über nur 60 bis 70 Prozent an Fahrmöglichkeiten, bis hin zu Lob über spannende Rennen ist alles dabei. Nun mischte sich erneut Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery in die Diskussion ein und verteidigte die Pneus ein weiteres Mal.

"Die enorme Mehrheit des Feedbacks, das wir erhalten, ist, dass Leute die Rennen genießen", machte der Brite deutlich. "Wenn wir zu Beginn des Jahres gesagt hätten, dass es fünf Sieger aus fünf verschiedenen Teams geben würde, hätte uns jeder unterstellt, etwas geraucht zu haben - oder Ähnliches - aber wir haben es erreicht."

Hembery kann nicht verstehen, warum die Aufregung so groß ist. "Schaut euch die Weltmeisterschaft an. Es ist alles deutlich enger zusammen. Darum haben die Leute jahrelang gebeten", zeigte der Motorsportdirektor auf. "Und jetzt, wo wir es haben, sind manche Menschen immer noch nicht glücklich."

Bester Fahrer wird gewinnen

Zudem zeigte sich der Brite verärgert über die teilweise missgünstigen Aussagen zu Pastor Maldonados Sieg. Seiner Meinung nach seien Menschen, die dem Venezolaner und seinem Williams-Team diesen Sieg nicht gönnen, solche, die selbst noch mehr aus ihrem Auto herausholen müssten, da das restliche Fahrerlager einfach nur begeistert war.

Weiterhin hält er auch nichts davon zu sagen, dass die wirklichen Kräfteverhältnisse nicht mehr zum Ausdruck kämen. "Über eine Saison wird man den besten Fahrer finden und das beste Team und der beste Designer wird gewinnen", versuchte er die Gemüter zu beruhigen. Denn in 20 Rennen sei schließlich viel möglich.

Bei all diesen Spekulationen möchte Pirelli aber nicht das Zünglein an der Waage sein, sondern die Rennsiege sollen durch das Können von Ingenieuren, Fahrern und Autos entschieden werden. "Die Ingenieure werden rechtzeitig meistern, was sie machen und nach ein paar Rennen werden sich die Dinge beruhigen", ist sich der Brite sicher, der bereits in Spanien bei drei oder vier Teams Fortschritte erkannte.