Pastor, du hast die Fabrik in Oxfordshire besucht. Wie war die Atmosphäre?
Pastor Maldonado: Ich bin heute Morgen angekommen und alle sind auf mich zugestürmt und haben mir gratuliert. Die Zuversicht, was wir diese Saison noch erreichen können, scheint sehr hoch zu sein. Wir haben heute ein kleines Treffen veranstaltet, damit wir unseren Sieg mit allen Leuten in der Fabrik feiern konnten. Das gab mir auch die Gelegenheit mich bei allen Leuten für ihre harte Arbeit zu bedanken.

Nach deinem Sieg in Barcelona, siehst du realistische Chancen auf einen Sieg in Monaco?
Pastor Maldonado: Wir werden unser Bestes geben. Unser Paket wird definitiv noch besser sein und auch wenn wir aktuell nicht das schnellste Auto haben, verbessern wir uns schnell und stetig. Monaco habe ich schon immer gemocht und nach dem letzten Sonntag bin ich voller Selbstvertrauen.

Im Vorjahr holte Williams nur 5 Punkte. Jetzt hat man ein konkurrenzfähiges Auto, das einen GP gewonnen hat. Was sind die Gründe für diese dramatische Wende?
Pastor Maldonado: Wir haben ein neues technisches Team und sie scheinen einen positiven Einfluss zu haben. Ich selbst verfüge jetzt über mehr Erfahrung als 2011 und das hilft natürlich auch. Ich denke nicht, dass es nur einen Grund gibt, warum wir uns verbessert haben. Uns haben eine Vielzahl an kleinen Änderungen, die wir zu einem Paket geschnürt haben, auf der Strecke schneller gemacht.

Im Duell gegen Fernando Alonso hast du dich nervenstark gezeigt. Hast du deine Lektion aus Australien gelernt als du in der letzten Kurve einen Unfall gebaut hast?
Pastor Maldonado: In Australien habe ich hart gepusht, um so viele Punkte wie möglich zu holen - womöglich habe ich zu hart gepusht. Nach drei Jahren war das Team erpicht auf einen starken Start in die Saison und deshalb wollte ich viele Punkte holen. Ich habe meine Lektion gelernt. Die Erfahrung hat mich als Fahrer stärker gemacht. Fernando ist ein harter Gegner und es war ein harter Kampf, aber dieses Mal mit dem besseren Ende für mich.

Viele Leute bezeichneten dich als Paydriver, der nur des Geldes wegen in der Formel 1 fährt. War dein Sieg die beste Antwort auf diese Kritik?
Pastor Maldonado: Ich bin in der glücklichen Lage, großartige Unterstützung aus Venezuela zu erhalten. Meine finanzielle Situation hat mir sicherlich geholfen in die F1 zu kommen, aber auch das Auto weiterzuentwickeln, was entscheidend für den Erfolg ist. Die Kritik lässt mich kalt. Ich versuche meinen Job so gut wie möglich zu machen. Hoffentlich hat meine Performance in Spanien gezeigt, dass ich das Talent dazu habe, einer der besten Fahrer in der F1 zu werden.

Fünf Rennen, fünf verschiedene Sieger. Ist diese Unvorhersehbarkeit gut für die F1?
Pastor Maldonado: Wir haben schon lange nicht mehr so viele konkurrenzfähigen Autos gesehen. Dieser hohe Level auf dem sich die Fahrer und Teams bewegen ist meiner Meinung nach gut für die F1. Für die Fans ist es langweilig, wenn immer der gleiche Fahrer gewinnt. Die aktuelle Saison fühlt sich wie in der GP2 an, wo die Fahrer eine größere Rolle spielen. Durch die Reifen können die Teams verschiedene Strategien versuchen und auch mal ein Risiko eingehen. Wir haben hart gearbeitet, um damit unsere Reifen gut performen und das war in Spanien auch der Fall. Unser letzter Stint war länger als der aller anderen.