Nach dem völlig überraschenden Vorstoß in die erste Startreihe am Samstag machten die Rennstewards durch die Disqualifikation von Lewis Hamilton aus Pastor Maldonado am Samstagabend den ersten Pole-Setter aus Venezuela. Bereits da war der Jubel im Williams-Lager riesengroß. Doch zutrauen, dass man diese Performance auch im Rennen am Sonntag durchhalten könnte, das wollte dem Traditionsteam aus Grove niemand so recht. Pastor Maldonado strafte alle Kritiker Lügen. Und das, obwohl er zunächst seinen Premieren-Start von ganz vorne vor Kurve eins gegen Lokalmatador Fernando Alonso verlor.

So wirklich absetzen konnte sich der Ferrari-Star anschließend aber nicht. Mit der besseren Boxen- und Reifenstrategie holte sich der Venezolaner die Führung bei der zweiten Boxenstopprunde schließlich zurück und gab diese anschließend bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand - trotz des großen Drucks von Alonso, der ihm bis ins Ziel knapp auf den Fersen blieb. Bei Williams und seinem neuen Star kannte der Jubel nach dem sensationellen Triumph keine Grenzen mehr. "Es ist so ein wundervoller Tag - nicht nur für mich, sondern für das ganze Team", strahlte Maldonado nach Rennende.

Auto von Anfang an gut

Im Ziel gab es kein Halten mehr, Foto: Sutton
Im Ziel gab es kein Halten mehr, Foto: Sutton

"Es war so knapp. Wir mussten immer auf den Reifenverschleiß schauen, also konnte ich nicht zu hart attackieren, um die Reifen irgendwie für das Ende zu schonen - da kam Fernando dann schon sehr nahe", beschrieb der 27-Jährige seinen Rennverlauf. "Es gab ein paar Momente, da war er so knapp dran, besonders am Ende der Geraden - aber ich konnte die Lücke verwalten und alles kontrollieren", freute er sich. Insgesamt sei seine Pace sehr stark gewesen und das Auto großartig. "Das gilt auch für das Team. Wir haben zwar beim letzten Boxenstopp einen kleinen Fehler gemacht, aber unsere Performance hat das nicht beeinträchtigt."

"Wir haben seit letztem Jahr so hart gearbeitet, um Rennen für Rennen besser zu werden", meinte der Mann des Tages und stellte mit einem breiten Grinsen verblüfft fest: "Jetzt sind wir hier!" Bereits das Qualifying am Vortag sei hervorragend gelaufen. "Und heute lief es wieder fantastisch. Aber es war ein hartes Rennen", gab der Williams-Pilot zu Protokoll. "Auch die Strategie war wichtig, denn die Hinterreifen haben nach ein paar Runden schon Probleme gemacht."

Stolz auf sein Heimatland

"Ich muss sagen, ich bin wirklich sehr froh. Das Auto war echt stark, von der ersten Runde an." Trotz des besseren Starts von Alonso habe er die Pace des Führenden von Anfang an gut mitgehen können. "Das war wirklich großartig", wunderte sich der ehemalige Meister der GP2 über die Rennperformance seines Williams. Am Ende blieb nur noch der grenzenlose Freudentaumel: "Mein erstes Podest und dann gleich mein erster Sieg - man kann sich vorstellen, wie ich mich fühle. Ich bin sehr stolz und freue mich auch für mein Land. Das ist ein sehr wichtiger Sieg für uns, denn wir sind noch ein sehr junges Land."

"Ich habe in der Heimat viele Fans, die hinter mir stehen und die Formel 1 beobachten und jetzt gewinne ich tatsächlich", so Maldonado, der fand: "Das war eine ganz tolle Leistung. Ich fuhr gut, aber auch das Auto war stark und das Rennen lief sauber." Dank der fantastischen Strategie sei nun das ganze Wochenende wie ein Traum verlaufen. Dass als nächstes ausgerechnet seine Lieblingsstrecke Monte Carlo im Kalender auf dem Programm stehen würde, komme ihm auch gerade recht. "Das wird eine super Möglichkeit für uns, wieder stark zu sein. Wir müssen aber so weitermachen und schnellstmöglich weiterentwickeln, denn in dieser Meisterschaft wird die Konstanz das Wichtigste sein."