Sebastian Vettel wird den Großen Preis von Spanien von der achten Startposition aus in Angriff nehmen. Der Red-Bull-Pilot verzichtete in Q3 auf eine gezeitete Runde, um beim Rennstart über freie Reifenwahl zu verfügen. Vettel musste in Q2 zweimal auf die Strecke, so dass er im letzten Teil des Qualifyings keine frischen Reifen mehr hatte.

"Am Schluss war für uns nur noch Nico [Rosberg] in Reichweite, deswegen haben wir uns entschieden, wieder hineinzufahren", erklärte Vettel, der im letzten Segment des Qualifyings sogar zweimal auf der Strecke war, ohne eine Zeit zu setzen. Diese Vorgehensweise bestätigte auch Motorsportberater Dr. Helmut Marko. "Wir hatten keinen Satz der weichen Reifen mehr, das hätte nichts gebracht. So eröffnen sich uns neue taktische Perspektiven", sagte der Österreicher.

Mit welchen Reifen Vettel am Sonntag an den Start gehen wird, wusste er unmittelbar nach dem Qualifying noch nicht. Unzufrieden zeigte er sich allerdings mit dem Speed seines Wagens, die Pole Position lag für den Heppenheimer nicht im Bereich des Möglichen. "Heute müssen wir akzeptieren, dass die anderen schneller waren, hätten wir den Speed gehabt, hätten wir es versucht. Morgen ist aber alles drin."

Marko zeigte sich von der schwachen Leistung Red Bulls überrascht, denn im dritten Freien Training lag Vettel noch auf dem zweiten Platz und wurde nur von Lewis Hamilton geschlagen. "Wir haben nichts verändert und plötzlich erreichen wir diese Zeiten nicht mehr", gab sich Marko verwundert. Vettel zeigte sich ob des schlechten Startplatzes verärgert. "Es fuchst mich, dass ich nicht vorne stehe, aber das muss ich akzeptieren."

Dass der fehlende Speed an den äußeren Bedingungen liegt, denkt Vettel jedoch nicht, wie er im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com erklärte. "Ich glaube, gestern Nachmittag war es auch schon sehr warm. Ich glaube nicht, dass uns da irgendetwas in dieser Hinsicht überrascht hat", so Vettel, der Barcelona in Puncto Standfestigkeit als das beste Wochenende der Saison bezeichnete.

Vettel verfügt im Rennen nun über drei Sätze frischer harter Reifen und hofft auf eine optimale Strategie, um einige Positionen gutzumachen. Dabei rechnet der Deutsche mit drei bis vier Boxenstopps, mit weniger werde man laut seiner Einschätzung nicht auskommen.