Du warst beim Restart 23. und Letzter - jetzt hast du als Sechster mehr Punkte geholt als Williams im ganzen letzten Jahr. Nach den leichten Schwierigkeiten im Qualifying jetzt die perfekte Antwort - genau das, was du dir gewünscht hast?
Bruno Senna: Ja, ich bin sehr glücklich. Es war ein sehr schwieriges Rennen, aber auch ein unheimlich befriedigendes. Vor allem, wenn dann so ein Ergebnis herauskommt: Wenn die Punkte da sind, das ganze Team glücklich ist und man merkt, wie sehr auch die eigene Leistung geschätzt und anerkannt wird - wie man wieder einen Schritt gemacht hat, sich das volle Vertrauen aller zu erarbeiten. Das ist auf jeden Fall sehr beruhigend, gibt ein gutes Gefühl.

Dabei war der Anfang wieder Chaos, wie in Australien...
Bruno Senna: Das stimmt, mein Rennen hat wirklich nicht gut begonnen. Ich war in Kurve sechs neben Maldonado, er hat mich wahrscheinlich nicht gesehen und mich leicht berührt. Das hat unter den Bedingungen schon für den Dreher gereicht. Ich habe dabei auch noch den Frontflügel verloren und natürlich all die Plätze, die ich mit einem guten Start gutgemacht hatte. Da habe ich schon gedacht: Nicht schon wieder - nicht schon wieder so ein Rennen, wo alles schief geht.

Aber danach, nach dem Abbruch und dem Neustart, ging es umso besser?
Bruno Senna: Ja, vor allem mit den Intermediates war das Auto dann richtig gut. Da konnte ich richtig angreifen, habe dann einen nach dem anderen überholt - das hat richtig Spaß gemacht. Unter solchen Bedingungen zu fahren, ist immer ein bisschen riskanter, aber es macht auch noch ein bisschen mehr Spaß als sonst.

Wie war es dann mit den Slicks?
Bruno Senna: Unser Rennspeed war unter allen Bedingungen sehr gut. Ich glaube, ich habe immer im richtigen Moment attackiert - auch nach dem Wechsel auf die Slicks ging es gleich gut weiter, da habe ich mir dann gleich noch einen von den Force Indias geschnappt. Anfangs bin ich ja sogar immer näher an Kimi herangekommen, aber der war dann doch schneller und ich wollte auch nicht mehr zu viel riskieren. Ich habe gesehen, dass sich der Abstand nach hinten eher vergrößert, das hat mir gereicht - vor allem, weil unsere Einstellung der Bremsen für nass war. Da wäre es eventuell noch kritisch geworden, wenn ich zu aggressiv gewesen wäre. Und der sechste Platz ist ja ein Superergebnis - vor allem, wenn man von ganz hinten kommt. Ich bin wirklich unheimlich glücklich und zufrieden.