Heikki Kovalainen hat fast immer ein Lächeln auf den Lippen, Foto: Sutton
Heikki Kovalainen hat fast immer ein Lächeln auf den Lippen, Foto: Sutton

Die Formel 1 ist ernst, hart und berechnend. Schon lange ist nicht mehr viel von der Spaßgesellschaft der frühen 70er übrig, wo die Piloten noch mehr auf Partys unterwegs waren oder rauchend in der Boxengasse standen, als sich Gedanken um ihre Boliden zu machen. Tagtäglich beschweren sich die Herren der Königsklasse über fehlende Zehntel, Über- oder Untersteuern und allerlei andere Probleme.

Sicherlich ist das ihr Job und wir alle wollen beinahe jede Kleinigkeit wissen, die sie uns zu erzählen haben. Aber manchmal tut es einfach gut, wenn es auch Fahrer gibt, die sich über vermeintliche Nichtigkeiten freuen. So ein Pilot ist Heikki Kovalainen. Im ernsten Geschäft der Formel 1 hat der 30-Jährige noch nicht verlernt, einfach einmal positiv zu denken.

"Heute bin ich meine beste Runde aller Zeiten gefahren", war zu hören, wenn er zum zehnten Mal auf der neunzehnten Position stand. Oder Jubel über die Tatsache, nicht überrundet worden zu sein. Fernab der Spitze und dem Kampf um den Titel bereitete mir der Finne an jedem Rennwochenende eine schöne Zeit, wenn ich mich gemeinsam mit ihm über seine kleinen Schritte in die richtige Richtung freuen konnte.

Sicher wird der eine oder andere denken, dass Heikki Kovalainen auch nicht den Druck hat, den ein Fernando Alonso oder Sebastian Vettel verspüren. Sicherlich ist seine Euphorie manchmal auch übertrieben oder für den Außenstehenden nicht nachvollziehbar. Dennoch freue ich mich bei jedem Rennen darauf, wie Heikki Kovalainen mit Elan und Freude von Platz 19 spricht, während die Top-10 teilweise mit hängenden Köpfen durch das Fahrerlager schleichen, weil es nicht zur Pole oder sonstigem gereicht hat.