Zukunft? Heidfeld lässt sich nicht in die Karten blicken, Foto: Sutton
Zukunft? Heidfeld lässt sich nicht in die Karten blicken, Foto: Sutton

Was haben Sebastian Vettel, Mark Webber, Jenson Button, Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Vitaly Petrov und Nick Heidfeld gemeinsam? Von insgesamt 28 eingesetzten Piloten schafften nur diese glorreichen Sieben in der Saison 2011 den Sprung aufs Podium. Nur einer von ihnen war beim Finale in Interlagos nicht mehr dabei: Heidfeld. Nach dem Ungarn GP wurde er bei Lotus Renault vor die Tür gesetzt und durch Bruno Senna ersetzt. Dass sich diese Entscheidung zumindest in Sachen WM-Kampf als falsch herausgestellt hat, beweist nicht zuletzt die Tatsache, dass Renault, künftig Lotus, nächstes Jahr mit einer komplett neuen Fahrerbesetzung antritt.

Ein Blick aufs Gesamtklassement zeigt: Senna konnte Heidfeld nicht im Ansatz ersetzen, brachte es in acht Rennen auf lediglich zwei Pünktchen. Petrov kam in der Endabrechnung auf nur drei Zähler mehr als Heidfeld, obwohl er acht Rennen länger im R31 saß. Die Konsequenz: der Russe verlor sein Cockpit. An mangelnder Performance kann es also nicht gelegen haben, dass sich Heidfeld nach zwölf Jahren womöglich zum letzten Mal in der F1-Startaufstellung einreihte.

Seitdem wird gerätselt, was die Zukunft für den 34-Jährigen bereithält. Ist das Kapitel Formel 1 endgültig beendet? Nein! Heidfeld hat sich in seiner Karriere als Stehaufmännchen etabliert. Nicht nur einmal schien die Tür in den vergangenen Jahren endgültig verschlossen, doch Heidfeld fand immer wieder den passenden Schlüssel. Ob als Pirelli-Tester, Mercedes-Ersatzfahrer, Sauber- oder Renault-Alternative - Quick Nick gelang immer wieder das Comeback. "Ich hoffe, meinen treuen Fans bald wieder Action bieten zu können", kündigte er vor Kurzem an.

Dabei will er sich jedoch nicht auf die Formel 1 versteifen - auch andere Alternativen seien eine Option. Zumindest für das kommende Jahr, denn für 2013 glaubt Heidfeld an größere Änderungen in der Formel 1. Denkbar wäre etwa ein Jahr in der DTM, vorzugsweise bei Mercedes. Das würde durchaus Sinn machen, denn aufgrund der neuen Autos ist Erfahrung in dieser Phase Gold wert. Gleichzeitig könnte er wieder seinen alten Job als Silberpfeil-Ersatzmann in der F1 bekleiden und sich so für ein Stammcockpit bei einem anderen Team empfehlen.

Wette auf Heidfeld

Sobald ein Fahrer auf der Kippe steht, fällt unweigerlich der Name Heidfeld. Mit seiner immensen F1-Erfahrung braucht er keine lange Eingewöhnungsphase und stellt auch aufgrund seiner vergangenen Erfolge einen beliebten Backup-Kandidaten dar - und dass die Cockpits in der Formel 1 alles andere als krisensicher sind, ist auch kein Geheimnis. Sollte es nicht mit der DTM klappen, könnte er auch einen Abstecher in den Langstreckensport wagen. Mit der Rückkehr der Sportwagen-WM hat sich wieder einmal eine Tür geöffnet, die Heidfeld dank seiner guten Kontakte wohl problemlos durchschreiten könnte. 1999 ging er bereits auf Mercedes in Le Mans an den Start - nächstes Jahr vielleicht wieder?

Heidfelds großes Ziel ist jedoch die Rückkehr in die vertraute F1 - die Frage ist nur, wie der Weg dorthin führt. Obwohl die Quoten wohl nicht allzu gut stehen, lehne ich mich jetzt einmal aus dem Fenster und behaupte, dass wir Heidfeld nicht zum letzten Mal in der Formel 1 gesehen haben. Wer wettet gegen mich?