Sauber hat sich im Kampf gegen Toro Rosso durchgesetzt und die Saison mit Platz sieben in der Konstrukteurswertung beendet - mit drei Zählern Vorsprung vor der STR-Truppe. Dabei war es lange Zeit ein enger Zweikampf, denn Sauber hatte nach gutem Saisonstart einen Durchhänger und erlebte eine Schwächephase, als Kamui Kobayashi sieben Mal in Folge die Punkteränge verpasste. "Bei aller Freude über den 7. Platz haben wir nicht vergessen, dass wir mehr wollten", blickt Peter Sauber gegenüber dem Schweizer Blick auf das Jahr 2011 zurück. "Wir lagen bei Saisonmitte solide auf Rang sechs, dann hat uns aber Force India bald überholt."

Als Ursache für die teilweise mangelnde Performance des C30 macht Sauber zwei Dinge aus. "Verantwortlich dafür waren das Thema angeblasener Diffusor und das so genannte Off-Throttle-Blowing", glaubt der Teamchef. "Wir stoppten diese Entwicklung, nachdem die FIA ein Verbot angekündigt hatte. Das erwies sich als Fehler, weil die FIA einen Rückzieher machte und diese bizarre Technologie wieder zuließ." Das Hickhack um den angeblasenen Diffusor während des Rennwochenendes in Silverstone ist allen noch in bester Erinnerung - Sauber in negativer.

Aufgrund des Entwicklungsstopps sei Sauber ins Hintertreffen geraten. "Die Konkurrenz optimierte diese Systeme und erzielte Vorteile von deutlich über einer Sekunde pro Runde", sagt der Schweizer. 2012 hat Sauber mit diesem Problem immerhin keine Sorgen mehr, denn der angeblasene Diffusor wird von der FIA zur kommenden Saison verboten. Viel weiteres wird sich bezüglich der Regularien nicht verändern, wie Sauber weiß: "Ansonsten sind die Regeländerungen moderat. Deshalb wird unser C31 keine Revolution, sondern eine gezielte Evolution. Die Änderungen sind zahlreich, und natürlich liegt auch beim neuen Auto das Augenmerk auf der Aerodynamik."

Nicht nur in Sachen Auto sieht Sauber die Truppe aus Hinwil auf einem guten Weg, auch die Situation um die beiden Piloten ist klar. "Was die Fahrer betrifft, herrscht Stabilität. Sergio Pérez wird in seine zweite Saison gehen, Kamui in die dritte", so Sauber. "Beide werden mit denselben Renningenieuren arbeiten wie 2011." Ein gutes Zusammenspiel zwischen Fahrern und Ingenieuren sei wichtig, denn dies würde sich direkt in der Leistung niederschlagen.