Die Kritik an Felipe Massa wird nach seinem im Vergleich zum Teamkollegen mäßigen Abschneiden in Abu Dhabi lauter. Während Fernando Alonso nach einer fehlerfreien Fahrt auf dem zweiten Platz ins Ziel fuhr, landete Massa nach einem Dreher fünf Runden vor Schluss nur auf dem fünften Rang. Auch der große Rückstand auf Alonso in den meisten Abschlusstrainings und Rennen in dieser Saison spricht nicht gerade für den 30-jährigen Brasilianer.

Der Ferrari-Rennstall steht trotz der momentanen Kritik weiter hinter Massa. So meinte Team-Mitbesitzer und Enzo Ferraris Sohn, Piero, in Abu Dhabi: "Ich denke, das Auto ist zurzeit nicht das Beste. Mit einem Auto wie im Jahr 2008 wird auch Massa wieder erfolgreich sein. Massa hat Ferrari viel gegeben. Wir sollten mit ihm weitermachen."

Kritik an Massa wird lauter

Aber auch Kritiker melden sich nach Massas Abschneiden in Abu Dhabi wieder zu Wort. Joan Villadelprat, der ehemalige Ferrari-Mitarbeiter und spätere Teammanager von Benetton, kritisiert die Entscheidung, Massa im Team zu halten. "Alonso ist die klare Nummer eins im Team. Das ist unbestritten und er hat es sich erarbeitet", erklärt der 56-jährige Spanier. "In Bezug auf die letzten Rennen, war Alonso auch unter Druck deutlich stärker, während Massa enttäuschte. Er ist nicht einmal ein Nummer-Zwei-Fahrer. Massa ist noch nicht einmal nah dran, das zu sein", ergänzt Villadelprat.

Ferrari sollte Massa auch aus strategischen Gesichtspunkten austauschen, meint der Spanier. Jeder Fahrer brauche den Druck eines starken Teamkollegen. "Das sieht man ja auch bei Jenson Button und Lewis Hamilton. Auch aus den Kämpfen bei Red Bull im vergangenen Jahr ging Sebastian Vettel gestärkt hervor, weil Mark Webber ihn so sehr gefordert hat", blickt Villadelprat zurück.

Schelte bezieht Massa momentan auch von Seiten der Medien. Die römische Zeitung Il Tempo etwa schreibt:"Fakt ist, dass Massa einfach zu langsam ist, um Ferrari-Fahrer zu sein."