Toro Rosso erlebte am Freitag ein kleines Wunder. Nach zwei positiven Grand Prix in Japan und Indien, hatte das Team in Abu Dhabi etwas an Speed verloren. Nur einmal positionierte sich Jaime Alguersuari am Vormittag in den Top-Ten. Dennoch sind alle optimistisch, dass die fehlende Geschwindigkeit am Samstag zurückkehrt und sie somit am Sonntag erneut punkten können.

Nachwuchspilot Jean-Eric Vergne durfte am Freitag zudem für Sebastien Buemi einspringen und zeigte sich anschließend sichtlich erleichtert. "Ich glaube, das Team ist mit dem Job, den ich getan habe zufrieden", freute sich der Franzose nach seinem Einsatz. "Ich habe heute nicht an meine Rundenzeit gedacht und insgesamt war es eine sehr positive Session."

Als Höhepunkt würde er den Test am Freitag dennoch nicht erklären, denn in der kommenden Woche hat Vergne neue Ziele im Visier. "Ich habe viel gelernt und will dies nutzen, um es in Brasilien noch besser zu machen", kündigte der Franzose an. "Vorher freue ich mich aber auf den Test in der nächsten Woche, wenn ich das Weltmeister-Auto fahren darf."

Alguersuari im Verkehr

Jaime Alguersuari freute sich vor allem über den Extra-Reifen, den Pirelli allen Teams am Freitag zu Testzwecken zur Verfügung stellte. "Wir konnten viele Runden mit dem Extra-Reifen abspulen und ich glaube nicht, dass meine Zeiten besonders viel bedeuten, nachdem ich etwas Verkehr hatte", erklärte der Spanier. Mit Platz zehn im ersten und nur Platz 14 im zweiten Freien Training, kann sich der Toro Rosso-Pilot noch nicht zufrieden geben.

"Die allgemeine Balance des Autos scheint gut und nach unserem Long-Run sieht es aus, als wären wir im Rennen konkurrenzfähiger als im Qualifying", stellt Alguersuari seine Bestzeit in Frage, erklärte aber auch, dass der STR6 seit Indien etwas an Speed verloren habe. "Aber das ist nicht viel und ich habe immernoch das Gefühl, dass wir das Potential haben, um am Sonntag Punkte zu holen", hoffte der 21-Jährige.

Buemi fehlt der Speed

Teamkollege Sebastien Buemi erlebte einen verkürzten Freitag, nachdem am Vormittag noch Jean-Eric Vergne das Cockpit des Schweizer übernehmen durfte. "Ich gewöhnte mich schnell an die Strecke und ich bin recht zuversichtlich für den Rest des Wochenendes", war Buemi von seinen kleinen Nachteil nicht allzu enttäuscht. "Allerdings scheinen wir etwas langsamer zu sein als bei den letzten beiden Veranstaltungen." Als möglichen Grund dafür nannte der 23-Jährige die unübliche Streckencharakteristik.

Daher sei es besonders wichtig, die Daten des heutigen Tages genaustens zu analysieren, um mögliche Änderungen für den Samstag vorzunehmen. Besonders mit den verschiedenen Reifen hatte das Team jedoch Glück. "Wir haben ein gutes Verständis der weichen und mittleren Reifenmischungen und ich sehe keinen Grund, warum wir am Sonntag nicht um ein weiteres gutes Resultat kämpfen sollten", gab sich Buemi optimistisch. Mit seinem 12. Platz im zweiten Freien Training verpasste der Schweizer die Top-Ten aber noch knapp.

Laurent Mekies, Chefingenieur bei Toro Rosso, zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Freitag, räumte jedoch ein, dass das Team noch viel Arbeit vor sich hat. "Es ist klar, dass wir hart arbeiten müssen und alle Daten auswerten müssen, um unsere Autos so konkurrenzfähig wie möglich zu machen", so Mekies. "Denn im Vergleich zu den anderen haben wir etwas Tempo verloren." Dennoch gab sich der Chefingenieur optimistisch, dass sich die fehlenden Zehntel bis morgen finden lassen.