Neue Strecke, doch gewohntes Bild an der Spitze: Sebastian Vettel schnappte sich im Qualifying zum Großen Preis von Indien seine 13. Pole Position im 17. Rennen der Saison. Damit bewegt sich der Titelverteidiger auf den Spuren Ayrton Sennas - die F1-Legende schaffte es innerhalb eines Jahres auch 13 Mal, den ersten Startplatz zu holen. Bislang führt Nigel Mansell die Rekordliste mit 14 Poles in der Saison 1992 an.

Doch leichtes Spiel hatte der Red-Bull-Star diesmal nicht, denn wieder einmal machte ihm Lewis Hamilton bis zum Schluss zu schaffen. "Das war kein einfaches Qualifying", findet Vettel. "Gerade im letzten Abschnitt sah man, dass manche Fahrer zwei gezeitete Runden gefahren sind." Auch Vettel ging noch einmal auf die Strecke, um am Ende rund drei Zehntel Vorsprung auf den McLaren-Piloten herauszufahren, der in der Startaufstellung um drei Plätze strafversetzt wird.

Dabei waren sich Red Bull und Vettel zunächst sicher, dass die erste schnelle Runde in Q3 gereicht hätte. "Aber der erste Sektor ist nicht einfach auf den Punkt zu bringen, da haben wir etwas Zeit liegen lassen", so Vettel. Komplett ideal sei es auf dem Buddh International Circuit zwar nicht gelaufen - auf der langen Gerade nach Turn 3 ist noch Luft nach oben - doch am Ende war der 24-Järhrige natürlich zufrieden. "Wir haben es gut hinbekommen und das Auto hat von Freitag an und im Qualifying durchweg fantastisch gelegen", machte er der Konkurrenz schon einmal etwas Angst vor dem Rennen.

Mit Mark Webber auf Platz zwei besitzt Red Bull beste Chancen auf einen Doppelsieg in Indien. Es könnte sich allerdings die Frage stellen, welcher der beiden Piloten das Rennen am Ende gewinnen darf. Zwar will Vettel inoffiziell den Rekord von Michael Schumacher aus der Saison 2004 mit 13 Rennsiegen einstellen - doch Red Bull machte deutlich, dass das gesamte Team Webber zum Vizetitel verhelfen will. Darüber hat sich Vettel nach dem Qualifying-Resultat allerdings noch keine Gedanken gemacht. "Ich hatte noch keine Zeit, über Teamorder nachzudenken", sagt er. "Wir wollen hier ein Rennen fahren, gewinnen und Spaß haben."

Dass trotz der beiden RB7 an der Spitze allerdings eine Menge auf der 5,125 km langen Strecke passieren kann, ist Vettel bewusst. "Das ist eine neue Strecke und wir wissen nicht, wie sich die Reifen verhalten", grübelt der Heppenheimer über Pirellis Reifenwahl aus hart/weich. "Sie sollten zwar ganz gut halten, aber es hat schon einige Überraschungen gegeben."