Im Prinzip war Lewis Hamilton am Samstag in Indien Sebastian Vettels erster Verfolger. Der Brite kam dem Deutschen im Qualifying relativ nahe, bevor er seinen zweiten Run in Q3 abbrach und dann doch noch rund drei Zehntelsekunden Rückstand ausfasste. Im Rennen wird Hamilton zunächst allerdings nicht Vettels erster Verfolger sein, da er aufgrund seines Vergehens unter gelben Flaggen vom Freitag drei Startplätze verliert und nur als Fünfter startet. Traurig war der McLaren-Pilot aber nicht und traute sich am Sonntag durchaus noch einiges zu.

"Es war ein guter Tag für mich", sagte Hamilton. "Ich bin wirklich überrascht, dass wir zwischen die Red Bull fahren konnten. Es ist toll, rein vom Qualifying her in der ersten Reihe zu stehen, aber wir haben da natürlich noch die Strafe. Es war ein etwas dummer Fehler von mir und ich habe dafür bezahlt. Wir haben aber trotzdem noch eine gute Pace und es gibt zwei DRS-Zonen, also sollte das Überholen im Vergleich zu anderen Orten gut funktionieren. Ich bin noch optimistisch."

Whitmarsh verlangt guten Start

Ebenfalls optimistisch gab sich McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Aber auch er bedauerte, dass Hamilton nur als Fünfter ins Rennen gehen wird. "Das ist schade. Er fuhr eine gute Runde. Beim zweiten Run war er dann leider nicht schneller. Die erste Runde war gut, aber Sebastian fährt im Moment so stark, er ist ganz schön schnell", erklärte Whitmarsh. Da Jenson Button auf seinem letzten Run wegen Felipe Massas Unfall vom Gas gehen musste, wird er am Sonntag auch nur auf Startplatz vier stehen, doch der Teamchef glaubte an die Startstärke seines Teams, die alles richten sollte.

"Wir haben gute Starts, haben aber auch schlechte erste Runden gezeigt. Wenn wir morgen eine gute erste Runde hinlegen, haben wir eine Chance auf ein starkes Rennen", war Whitmarsh überzeugt. Vettel in einem Red Bull hielt er aktuell allerdings nur für schwer schlagbar, bei Mark Webber sah er das anders. "Mark kann man normalerweise schlagen, aber bei Sebastian ist das schwierig. Es ist ein langes Rennen, schauen wir einmal", meinte er. Was die Strategie betraf, so musste er anmerken, dass die Reifen sehr gut halten, sowohl der harte als auch der weiche. "Ich erwarte morgen zwei Stopps, einen Stopp wohl eher nicht, drei Stopps wohl auch nicht."