Leistung ist im Sport immer wichtig, ohne Leistung ist kein Sieg möglich, ohne Leistung hat man keine Chance. Anders als bei den meisten Sportarten hat der Fahrer in der Formel 1 von seiner eigenen Leistung aber nur relativ wenig, wenn sein Arbeitsgerät nicht mitspielt. Das ist auch Nico Rosberg bewusst. "Das ist einzigartig in unserem Sport. Ein Tennisspieler hängt alleine von seiner Leistung ab, das ist es. Bei uns kann auch der beste Fahrer nicht gewinnen, wenn er kein gutes Auto hat. Darauf warte ich. Noch haben wir nicht das beste Auto, wir werden aber besser und können hoffentlich bald gewinnen", sagte der Mercedes-Pilot am Dienstag in Indien.

Dabei mithelfen sollen auch die neuen Personal-Ressourcen, die sich Mercedes geholt hat. Bob Bell stieß am 1. April als technischer Direktor zum Team, vor kurzem gab man auch die Verpflichtung von Geoff Willis und Aldo Costa bekannt. "Die Message ist klar. Mercedes wird Rennen gewinnen. Jetzt geben sie Gas, sie holen die besten Leute, die es gibt. Sie bringen sie zusammen, damit das Auto besser wird und man den Sport dominiert", meinte Rosberg.

Podeste 2011 nur mit Glück

In diesem Jahr wird das aber noch nicht die großen Früchte tragen, das wusste auch der Deutsche. Er meinte, Podestplätze bei den letzten drei Rennen 2011 wären nur mit Glück drin und eher unwahrscheinlich. Trotzdem freute er sich auf den Auftritt in Indien, wo er für Mercedes aufgrund der Motor-Leistung durchaus Vorteile sah. "Wir haben einen guten Speed auf der Geraden. Hier gibt es viele Geraden und es wird viel Kraft vom Motor verlangt, das hilft uns. Es wird aber nicht genügen, um das Rennen zu gewinnen."

Spannend wird der erste Indien Grand Prix für Rosberg trotzdem, denn wenn die Formel 1 an eine neue Strecke kommt, ist immer offen, was passiert. "Man hat nur wenig Zeit und muss als Fahrer die Strecke lernen. Das gelang mir zum Glück immer schnell und hilft mir hier hoffentlich auch. Man muss aber auch das Auto abstimmen und das ist viel Arbeit. Alleine schon die Gangübersetzung, wie hoch das Auto abhängig von den Bodenwellen sein kann, das generelle Setup. Da ist viel zu tun. Es bringt uns vielleicht einen Vorteil, wenn wir dabei besser sind als andere, vielleicht sind wir dann weiter vorne."

Platz sieben ist nicht das Ziel

Sein Wunschziel wäre es, in Indien unter die Top-6 zu kommen, sich also in die Phalanx der besten drei Teams zu fahren. Die Strecke an sich hat bei seinen bisherigen Simulationsfahrten schon einen guten Eindruck auf ihn gemacht. "Mein Feedback ist gut. Tilke hat in den letzten Jahren die besten Strecken der Welt gebaut und hier wohl auch. Dieses Jahr wird dank DRS, den Reifen und allem viel überholt. Ich bin mir sicher, dass auch hier viel überholt wird. Es wird aufregende Manöver geben", sagte er. Weniger aufregend ist für ihn der Blick auf den WM-Stand, denn von Platz sieben sieht er keinen Weg mehr nach vorne, weswegen diese Position als Endresultat für ihn soweit auch OK wäre. "Aber das Ziel ist nicht Platz sieben, das Ziel von mir und Mercedes ist es, ganz vorne zu sein. Das war dieses Jahr nicht möglich." Womit wir wieder bei der Leistung wären.