Auf dem 5,807 km langen Kurs in Suzuka fand in der Vergangenheit schon so manches denkwürdiges Rennen statt. Nach der schlimmen Naturkatastrophe im März des Jahres möchte die Formel-1-Welt einen Teil dazu beitragen, den begeisterungsfähigen japanischen Fans etwas zurückzugeben. "Nach der großen Tragödie, die sich in Japan ereignet hat, ist es schön, ein Teil von etwas zu sein, auf das sich die Leute dort freuen können", sagt Mark Webber.

Der Japan GP gehört zu den Klassikern im WM-Kalender, auf die sich die Formel 1-Piloten in jedem Jahr freuen."Suzuka ist eine ganz besondere Strecke. Über die Jahre habe ich wunderbare Erinnerungen an großartige Rennen dort gesammelt", gibt sich Michael Schumacher als Bewunderer der Strecke aus.

Eine fordernde Strecke

An Suzuka lässt sich vor allem das Streckenlayout hervorheben, das die Form einer Acht besitzt und den Kurs zu einer der Lieblingsstrecken vieler Fahrer macht. "Suzuka ist eine meiner Lieblingsrennstrecken. Es hätte nicht besser konstruiert werden können", meint Sebastian Vettel. Ein berühmter Streckenteil in Suzuka ist die 130R, bei der es sich um eine Linkskurve handelt, die enorm schnell durchfahren wird.

Die Strecke in Japan gehört zu den anspruchsvollsten Kursen im Grand-Prix-Kalender und fordert Material und Fahrer gleichermaßen. "Suzuka ist eine sehr interessante, technisch anspruchsvolle Strecke, die viele Hochgeschwindigkeitskurven und einige technisch schwierige, langsame Kurven hat", sagt der Technische Direktor des Sauber-Teams James Key. Gerade die vielen schnellen Kurven machen Suzuka zu einem der fünf schnellsten Kurse der Saison.

Ohne Frage stellt der Suzuka International Racing Course eine spezielle Herausforderung dar. "Suzuka ist eine Strecke, die dich wirklich fordert, attackierend zu fahren, um eine gute Rundenzeit zu erzielen", meint Lewis Hamilton. "Der Ort ist kompromisslos", so der Weltmeister von 2008 weiter. Dazu kommt es in Suzuka auf einen guten Rhythmus an, so dass der Fahrer in allen Kurven absolut am Limit agiert, gleichzeitig aber sicherstellen muss, dass er verschiedene Abschnitte der Strecke richtig nimmt.

Neues Reglement als Spannungselement

Suzuka zeichnet sich durch seine Hochgeschwindigkeitskurven aus, Foto: Sutton
Suzuka zeichnet sich durch seine Hochgeschwindigkeitskurven aus, Foto: Sutton

Für Spannung sollten in Suzuka abermals die neuen Regeln der Saison sorgen. War es in der Vergangenheit auf dieser Strecke besonders schwierig zu überholen, so dürfen die Fans darauf gespannt sein, welchen Einfluss DRS und die neuen Pirelli-Reifen auf das Rennen nehmen werden. Die Reifenmischungen kommen in der weichen und in der mittelharten Ausführung zum Einsatz, welche sich vom Verschleiß her nicht besonders groß unterscheiden.

Die Kombination dieser beiden Mischungen hat bei den vorangegangenen Rennen in diesem Jahr schon zu engen Zieleinläufen geführt. Nachdem frühere Grand-Prix in Japan durch fehlende Überholmöglichkeiten nicht gerade reich an Überholmanövern waren, könnte das geänderte Reglement neue Würze in das Rennen auf der japanischen Naturrennstrecke bringen.

Formel-1-verrückte japanische Fans

Ein zusätzlicher Faktor sind in Suzuka die begeisterten japanischen Fans. "Sie sind extrem beharrlich sowie immer höflich und freundlich, wobei ihre Ausdauer beeindruckend ist", sagt Sebastian Vettel über die japanischen Fans, die in der Vergangenheit durch ihre besonders große Formel-1-Begeisterung auffielen.

Noch dazu bekamen diese im letzten Jahr durch ihren Lokalhelden Kamui Kobayashi eine beeindruckende Show geliefert. Der derzeit einzige japanische Formel-1-Pilot fiel durch spektakuläre Überholmanöver auf, die er auf dem nicht gerade zum Überholen einladenden Kurs reihenweise an seinen Konkurrenten vollzog.

Ein besonderer Spannungspunkt ist in diesem Jahr ein wahrscheinlicher Titelgewinn durch Suzuka-Vorjahressieger Sebastian Vettel. Bei 124 Punkten Vorsprung auf Jenson Button und noch fünf ausstehenden Rennen, müsste der Engländer schon gewinnen und der Red-Bull-Pilot nicht in die Punkteränge kommen, damit die Titelentscheidung vertagt würde - es wäre nicht die erste Titelentscheidung in der Geschichte von Suzuka.