Geht es nach Pirelli und Paul Hembery, dann würde man die aktuelle Reifensituation der Formel 1 im kommenden Jahr ändern. Jeder Fahrer hat nach jedem Grand Prix mindestens einen harten Reifensatz, den er noch nicht im Renngeschehen eingesetzt hat. Diese Pneus müssen nach dem Rennwochenende laut Reglement zerstört werden - egal ob benutzt oder unbenutzt.

Im Jahr sind dies rund 2500 Reifen, die Pirelli ungebraucht zerstören muss. Um eine umweltfreundlichere Reifennutzung für die kommende Saison durchzusetzen, benötigt es aber die Zustimmung aller Formel 1-Teams, doch diese sehen den Wechsel des Reglements derzeit nicht ein. Für Hembery ist es daher besonders wichtig, sich nochmals mit den Teamchefs zusammenzusetzen, um diese zu überzeugen.

Auch Ideen über die Verwendung der Reifen hat der Pirelli-Chef schon. "Vielleicht können wir sie am Freitag nutzen, dann hätten die Teams am Freitagmorgen einen zusätzlichen Reifensatz", so Hembery. "Ich bin sicher, dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen wird."

Wenn der Titelkampf am kommenden Wochenende in Japan vorzeitig sein Ende nimmt, dann kann auch Pirelli aggressiver mit der Reifenwahl sein. Bereits für den Korea GP wurde laut Hembery eine interessante Reifenwahl getroffen. "Wir wollen, dass die Leute die weichen Reifen nutzen, um zu sehen was passiert", erklärte der Pirelli-Chef. "Es könnte vier Stopps geben, aber wir haben die ganze Zeit gesagt, dass wir zwei oder drei Stopps wollen."

Da Pirelli während der Saison keine Tests mehr durchführt, müssen derartige Experimente an den Rennwochenenden getestet werden. "Das macht es einfacher, wenn die Weltmeisterschaft entschieden ist", so Hembery.