Seit 1986 ist der 4,384 km lange Hungaroring bereits Teil des Formel 1-Rennkalenders. Der Kurs bietet trotz seiner 14 Kurven kaum Überholmöglichkeiten, was das Qualifying in Ungarn zu einem der Wichtigsten der Saison macht. Mindestens genauso bedeutsam ist der Start: Hier gilt es Positionen gut zu machen. Der Streckenverlauf gilt zudem als besonders fordernd für die Fahrer.

Bekannt ist der Hungaroring vor allem für seine meist hohen Temperaturen und dem dadurch verbundenen Verschleiß von Reifen, Bremsen und Motor. Am kommenden Wochenende sind jedoch starke Bewölkungen und damit nur Temperaturen bis maximal 20°C vorhergesagt. Für das Rennen am Sonntag werden deshalb sogar Zwei-Stopp-Strategien vermutet.

Reifen spielen Schlüsselrolle

Nico Rosberg hat in Ungarn kein guten Erfahrungen mit den Reifen, Foto: Bridgestone
Nico Rosberg hat in Ungarn kein guten Erfahrungen mit den Reifen, Foto: Bridgestone

Pirelli bringt die weichen und superweichen Reifen mit nach Budapest. Experten gehen davon aus, dass die weiche Mischung rund 35 Runden halten wird, die superweiche nur minimal weniger. Bei 70 zu fahrenden Runden wäre damit sogar eine Ein-Stopp-Strategie möglich, auf der sicheren Seite ist man jedoch mit mindestens zwei Stopps. Bleibt abzuwarten für was sich Reifenflüsterer wie Jenson Button oder Sergio Perez entscheiden.

Wie bei allen bisherigen Saisonrennen ist auch auf dem Hungaroring für alle Fahrer eine DRS-Zone zu finden. Diese wird auf der Start-Ziel-Geraden liegen und nur 70 Meter nach dem Scheitelpunkt der letzten Kurve beginnen. Damit kommen die Piloten bereits mit geöffnetem Heckflügel auf die Gerade eingebogen. Der Messpunkt liegt unmittelbar vor der letzten Kurve. Aufgrund der wenigen Überholmöglichkeiten spielt das DRS in Budapest eine besonders bedeutsame Rolle.

Beste Überholmöglichkeit in Kurve eins

Die Schikane wird schnell durchfahren und ist besonders spektakulär, Foto: Sutton
Die Schikane wird schnell durchfahren und ist besonders spektakulär, Foto: Sutton

Eine mögliche Schlüsselstelle findet man ebenfalls in der letzten Kurve. Da die Start-Ziel-Geraden sehr lang ist, sollte man eine perfekte Linie wählen und früh ans Gas gehen, um möglichst viel Schwung mitzunehmen. Zusammen mit dem DRS findet man am Ende der Geraden die beste Überholmöglichkeit des Kurses. Hier wird mit etwa 300 km/h gleichzeitig auch der Top-Speed in Ungarn erreicht.

Besonders spektakulär für die Zuschauer ist die Schikane in Kurve sechs und sieben. Die Piloten fahren sehr hart und schnell über die Curbs, was die Autos teilweise kräftig springen lässt. Eine geringe Bodenfreiheit kann schnell zum Aufsetzen des Unterbodens führen. Außerdem sollten die Dämpfer nicht zu hart abgestimmt sein, damit das Fahrzeug nicht zu sehr ins "Bouncen" gerät. Nur mit einer perfekten Fahrzeugabstimmung lässt sich auf dem Hungaroring die Bestzeit erzielen.

Geringe Regengefahr

Das Safety-Car ist in Ungarn eine Seltenheit, Foto: Sutton
Das Safety-Car ist in Ungarn eine Seltenheit, Foto: Sutton

Vor einer möglichen Safety-Car-Phase brauchen sich die Team normalerweise nicht zu fürchten. In den letzten sechs Jahren kam das Führungsfahrzeug nur zwei Mal zum Einsatz. Im vergangenen Jahr sorgte es aber gleich für Chaos an der Box, nachdem Nico Rosberg sein rechtes Hinterrad verlor und Robert Kubica mit Adrian Sutil kollidierte.

Auch wenn es in Budapest in der vergagenen Woche starke Regenfälle gab und es sogar am Donnerstag noch zu vereinzelten Schauern kam, gilt für das Rennwochenende nur eine geringe Regenwahrscheinlichkeit. Lediglich am Freitagmittag sind leichte Regenfälle zu befürchten. Damit sollten die Regenreifen vorerst eingepackt bleiben.