Zum ersten Mal in dieser Saison hat Sebastian Vettel einen Platz auf dem Podium verpasst - ausgerechnet bei seinem Heimrennen am Nürburgring. Als Vierter überquerte der Red-Bull-Pilot hinter Lewis Hamilton, Fernando Alonso und Mark Webber die Ziellinie. Lange Zeit hatte Vettel auf P5 hinter Felipe Massa gelegen, doch bei einem gleichzeitigen Boxenstopp kurz vor Schluss überholte er seinen Ferrari-Kontrahenten noch in der Gasse.

"Ich habe versucht, bei der Einfahrt zur Boxengasse bis zum Speedlimit alles herauszuholen", beschrieb Vettel die Situation. "Ich war ganz nah dran, dichter ging es nicht mehr." Er dankte seiner Boxencrew, die beim letzten Stopp unter Druck alles richtig gemacht habe. "Als ich wieder rausgelassen wurde, war es schön zu sehen, dass Ferrari noch beschäftigt war", freute sich Vettel. Er glaubte, dass es bei Massas Stopp ein Problem hinten links am Auto gegeben habe - ein Rad hatte geklemmt, wie Massa bestätigte.

Keine Chance

Das Duell um den vierten Platz hatte Vettel zwar somit gewonnen, doch mit dem Resultat beim zehnten Rennen der Saison war er nicht glücklich. "Ich glaube, wir waren heute einfach nicht schnell genug", suchte der 24-Jährige nach Gründen. "Mein Start war gut, aber meine Position in der ersten Kurve war schwierig." Vettel hatte als Vierter zwischen Fernando Alonso und Felipe Massa festgehangen und musste den Spanier ziehen lassen. "Da hatte ich keine Chance", gab Vettel zu.

Die ersten zwei, drei Runden sei Vettel auf dem Nürburgring noch zuversichtlich gewesen, doch dann ging es bergab. "Nach vier, fünf Runden wurden die anderen schneller und ich konnte nicht mehr mithalten", so Vettel. Dann hatte er auch noch einen Dreher in Turn zehn, was weitere Zeit kostete. "Ab diesem Zeitpunkt war Platz vier unser Ziel", gab er an.

Kopf nicht in den Sand stecken

Vettel hatte im Verlauf des Wochenendes mehrfach betonte, dass er mit seinem RB7 nicht ganz glücklich gewesen sei. Auch im Rennen habe es Probleme gegeben. "Ich hatte ein leichtes Problem mit den Bremsen und musste während des Rennens aufpassen", erklärte er. "Da ist es schwierig, etwas zu riskieren. Wenn man sich einen Bremsplatten einhandelt, ist das auch nicht gut."

"Es gibt Rennen, wo alles läuft, und welche, wo man sich schwer tut", so Vettel. "Heute war eines dieser Rennen für mich. Aber auch da ist es wichtig, dass man alles herausquetscht und den Kopf nicht in den Sand steckt." Die Konkurrenz habe große Schritte gemacht, stellte Vettel fest.