Während Red Bull Racing diese Saison bereits sechs Siege auf dem Konto hat, steht McLaren bei zwei. Teamchef Martin Whitmarsh wäre es lieber, wenn die Statistik andersherum wäre, denn zwei Siege sind nicht genug für das erfolgshungrige McLaren-Team. "Zwei Siege sind nicht zufriedenstellend. Sicherlich konnten wir großartige Siege einfahren, aber zwei Siege sind für McLaren niemals ausreichend. Wenn wir nicht gewinnen, dann ist es für uns eine harte Zeit", erklärte der Brite.

Bei McLaren strebt man nach Perfektion, doch der MP4-26 hat immer noch seine Schwachstellen. "Ich möchte nicht zu sehr ins technische gehen, aber ich denke, dass Red Bull mit seinem Auspuffsystem und dem angeblasenen Diffusor einen Vorteil hat. Für uns ist das alles neu und wir versuchen noch aufzuholen. Das Auto wird von Rennen zu Rennen weiterentwickelt", verriet Whitmarsh. Doch nicht nur McLaren entwickelt das Auto, sondern auch die Konkurrenz.

"Dieses Entwicklungsrennen ist eine never-ending-story", so der McLaren-Teamchef. Zumindest scheint die Kritik rund um Lewis Hamilton keine never-ending-story zu sein. Der Brite musste in der bisherigen Saison viel Kritik einstecken, doch in Silverstone bewies er wieder einmal sein fahrerisches Können. "Lewis ist ein phänomenaler Fahrer und in allen Dingen sehr leidenschaftlich. Er geht bei Fehlern ziemlich hart mit sich selbst ins Gericht und er kann es nicht leiden, wenn er von anderen geschlagen wird - somit war es bisher eine harte Saison für ihn", erklärte Whitmarsh.

Hamilton muss auf Button aufpassen

Trotz allem habe er die Kritik seitens Experten wie Niki Lauda nicht verdient. "Er wurde als zu aggressiv bezeichnet und dann nahm die Sache seinen Lauf. Aus einem Schneeball wurde eine Lawine", meinte der Brite. Im Team hält man weiterhin zu Hamilton. "Lewis ist stark und wird sich von der Kritik nicht beeinflussen lassen. Er wird sich auf die Entwicklung des Autos konzentrieren und wenn er wieder Rennen gewinnt, dann verstummt auch die Kritik", so Whitmarsh.

Allerdings muss Hamilton auch auf die Konkurrenz im eigenen Lager aufpassen, denn Jenson Button könnte den Briten durchaus in den Schatten stellen - was für Whitmarsh keine Überraschung ist. "Man darf nicht vergessen, dass Jenson älter als Lewis ist. Er besitzt mehr Erfahrung und kennt auch schwierige Zeiten. Sein Karriereverlauf hat ihn zu einem kompletten Fahrer gemacht", sagte Whitmarsh.