Die Traditionsrennstrecke im britischen Silverstone bringt in dieser Saison einige Neuerungen mit sich. Erstmals liegt die Start-Ziel-Geraden nicht mehr vor der 'Copse Corner', sondern vor dem neuen Streckenteil nach der 'Abbey-Schikane'. Auf diesem Teil der Strecke wurde bereits im vergangenen Jahr gefahren, so dass es Streckentechnisch kaum Änderungen für die Fahrer gibt.

Die 5,901 km lange Strecke in Northamptonshire wurde im September 1947 eröffnet, bevor im Jahr 1950 hier das erste Formel 1-Rennen ausgetragen wurde. Bekannt wurde das Gelände aber nicht wegen der Rennstrecke, sondern aufgrund des ehemaligen Flugplatz' der britischen Luftwaffe. Erst nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Start- und Landebahnen zum Silverstone Circuit umgebaut.

Als Schlüsselstelle gelten die Kurven 'Margotts' und 'Becketts', zwei aufeinander folgende Kurven, die sehr schnell und fast mit Vollgas durchfahren werden. Wer sein Fahrzeug hier perfekt abgestimmt hat, sollte von einer guten Rundenzeit nicht weit entfernt liegen. Am Kurvenausgang sollte man viel Schwung für die folgende 'Hangar Straight' mitnehmen. "Dort zu fahren, ist einfach großartig. Man spürt in diesen Sektionen die Performance eines F1-Autos", erklärte Sutil die Streckenpassage.

Boxeneinfahrt als Strategiemittel?

Genau wie die Start-Ziel-Gerade liegt auch die Boxengasse nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort, sondern ebenfalls vor der Abbey-Schikane. Und auch die Boxeneinfahrt bringt eine kleine Veränderung mit sich. "Der Boxeneingang ist kürzer als der Aufenthalt auf der Strecke, also müssen wir sicherstellen, dass die Fahrer diese Änderung an der Box nicht zu ihrem Vorteil nutzen", erklärte Renndirektor Charlie Whiting.

Besonders die Boxengasse könnte in Silverstone eine Rolle spielen, Foto: Sutton
Besonders die Boxengasse könnte in Silverstone eine Rolle spielen, Foto: Sutton

Genau dieser Punkt könnte jedoch die Strategien einiger Teams umwerfen, denn Boxenstopps dauern somit nicht so lange wie auf anderen Strecken im Rennkalender. Vielleicht lohnt sich damit auch ein mehrfacher Reifenwechsel im Rennen. Und auch Durchfahrtsstrafen bringen nicht so hohe Zeitverluste. Bleibt also abzuwarten, wie sich die Boxengasse auf das Renngeschehen auswirkt.

Trockener Sonntag vorhergesagt

Anders als in Kanada oder Valencia, gibt es beim England-GP wieder nur eine DRS-Zone. Obwohl zunächst zwei Aktivierungspunkte geplant waren, entschied sich Charlie Whiting doch nur für eine Zone. Die Messung hierfür erfolg vor Kurve drei, der 'Village-Corner', bevor der Heckflügel auf der 'Wellington-Straight' nach Kurve vier geöffnet werden darf. Laut Force-India Pilot Adrian Sutil hilft vor allem das neue Streckenlayout beim Überholen. "Die alte Runde war so schnell, dass es unmöglich war, am Gegner dran zu bleiben", erklärte er.

Typisch britisch ist auch das Wetter in Silverstone. In den vergangenen Jahren hat es viele Regenrennen gegeben und auch an diesem Wochenende deuten viele Zeichen auf Regen hin. Für Freitag und Samstag sind Regenwahrscheinlichkeiten von bis zu 75% gegeben, für den Rennsonntag ist die Wahrscheinlichkeit von Nässe jedoch sehr gering. Das würde Button gar nicht recht kommen. "Was die Pace und das Ergebnis angeht, könnte nasses Wetter helfen", sagte er kürzlich.