Den Renn-Promotoren der Formel 1 ist es anscheinend nicht genug, dass in Zukunft nicht ein 1,6 Liter Turbo-Vierzylinder sondern ein V6-Turbo in der Königsklasse zum Einsatz kommen wird. Denn sie haben scheinbar nach wie vor Angst, dass der Sound der Motoren durch die Beschränkung der Drehzahlen auf vorerst vorgesehene 12.000 Umdrehungen pro Minute unzureichend sein könnte.

Daher haben nun alle Rennveranstalter, mit Ausnahme von China und Korea, einen Brief unterschrieben, in dem sie klargemacht haben, dass sie die Formel 1 gegen IndyCar austauschen werden, sollte das Drehzahl-Limit in Zukunft nicht bei 18.000 Umdrehungen pro Minute bleiben - die Teams hatten sich für zumindest 15.000 Umdrehungen ausgesprochen.

Wie der V8

Der Brief wurde vorige Woche einen Tag nach dem Treffen der Formel-1-Kommission in London verschickt und darin wird klar betont, dass der Klang der neuen Motoren in Zukunft "gleich sein soll wie beim aktuellen [V8] Motor". Ausgesendet wurde das Schreiben vom australischen Grand Prix Chef Ron Walker, der bekannterweise ein recht enger Vertrauter Bernie Ecclestones ist, der seinerseits schon immer ein Feind der neuen Motorenformel war.

Ecclestone hat auch eingeräumt, von der Existenz des Briefs zu wissen und die Rennveranstalter mit in ihrem Ansinnen zu unterstützen. Walker selbst meinte, ein nur auf niedriger Drehzahl operierender Motor klinge wie eine klappernde Blechdose. "Wir lassen uns nicht unsere Kundenbasis zerstören. Ich habe ihnen [der FIA] gesagt, dass die Strecken so etwas nicht fahren lassen werden. Der Sound ist Teil der Marke", erklärte Walker.