Solch einen spannenden Monaco GP hat man schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Safety-Car-Phasen, unterschiedlichste Reifen-Strategien und am Ende siegte wieder einmal Sebastian Vettel. Damit fuhr der Red-Bull-Pilot den fünften Sieg im sechsten Rennen ein. "Das war unglaublich, die Leistungen von Sebastian gehen ins Unvorstellbare", jubelte RBR-Motorsportberater Helmut Marko.

Entscheidend in diesem Rennen war wieder einmal die Reifen-Taktik. Vettel war auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs und verteidigte sich 20 Runden lang gegen Fernando Alonso und Jenson Button auf wesentlich frischeren Pneus. Vettel verlor Runde um Runde an Zeit, doch Marko blieb nach dem Rennen gelassen. "Der Druck von Alonso war kaum vorhanden", überraschte er mit seiner Aussage.

Dabei war der 23-Jährige 62 Runden lang auf der weichen Mischung unterwegs. Am Ende rettete ihm wohl der zwischenzeitliche Rennabbruch den Sieg. "Der Restart war hilfreich", meinte auch Teamchef Christian Horner. "Aber Sebastian hätte es auch so geschafft." Nach der ersten Safety-Car-Phase habe das Team laut Horner gewusst, dass die einzige Sieg-Möglichkeit gewesen sei, kein zweites Mal die Reifen zu wechseln.

In der Tat hielten Vettels Reifen gut genug, um die lauernden Alonso und Button in Schach zu halten. Die engen Passagen in Monaco dürften ihren Teil dazu beigetragen haben. Laut Marko hätten Vettels Reifen bis zum Rennabbruch einen guten Zustand gehabt. "Es war alles im grünen Bereich. Es war das Beste, nicht mehr zu stoppen", so Marko. Gleichzeitig meinte er allerdings, dass das Team nicht genau gewusst habe, in welchem Zustand sich die Reifen befunden hätten.

Die ersten Stopps von Red Bull waren katastrophal, weil die Kommunikation offenbar nicht stimmte. "Die Stopps waren unglaublich schlecht", gab auch Marko zu. Immerhin sei man nach den Stopps, die viel Zeit gekostet hatten, nicht in Panik verfallen, erklärte Horner. Es sei auf jeden Fall ein sehr spezielles Rennen im Fürstentum gewesen. "Wir hatten Probleme bei Sebastians erstem Stopp, wir hatten Probleme mit dem Radio und bekamen nicht die Reifen drauf, die wir wollten", erinnerte sich der Brite.

Deshalb habe das Team die Strategie ändern müssen. Wohl auch, nachdem Alonso noch rechtzeitig zur Safety-Car-Phase die Ferrari-Box angesteuert und sich einen Satz frischer Reifen abgeholt hatte. "Wir haben etwas sehr Aggressives versucht, aber Sebastian setzte es um", freute sich Horner. Er zog das perfekte Fazit für Vettels ersten Monaco-Sieg: "Am Ende hat alles genau gepasst."